Lipolyse: plastische Chirurgen warnen vor Anwendung

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Lipolyse - Warnung durch plastische Chirurgen

Die französische Regierung hat Anfang April Behandlungen zur Auflösung von Fett in Form von Einspritzungen (Fett-Weg-Spritze) bzw. die Anwendung von Geräten zur äußeren Anwendung (Ultraschall, Laser, Infrarot, Radiofrequenz) verboten, da diese im Verdacht stehen, zu massiven Gesundheitsschäden zu führen. Auch die Standesvertretung der Plastischen, Ästhetischen und Rekonstruktiven Chirurgen in Österreich (ÖGPÄRC) empfiehlt, auf die Anwendung von Fett-Weg-Spritze und Lipolyse-Geräten zu verzichten, bis genauere wissenschaftliche Daten vorliegen.


Der Traum vom perfekten Körper begleitet den Menschen nicht erst seit der griechischen Antike. Heute sind ästhetische Operationen in aller Munde – ebenso wie die Risiken, die damit verbunden sind. Da so manchem Patienten der Mut zu einem chirurgischen Eingriff fehlt, erfreuen sich sogenannte sanfte Methoden zunehmender Beliebtheit. Dies trifft auch auf den Bereich der Körperformung zu, wo Anwendungen wie die Fett-Weg-Spritze, die Carboxy- oder Mesotherapie oder der Transcutane Laser optimale und vor allem sichere Ergebnisse versprechen.

Jedoch: eine Umfrage der französischen Gesundheitsbehörde unter Patientenorganisationen und Ärzten, die diese Methoden anwenden, hatte Anlass zur Beunruhigung gegeben. Anwendungen der Lipolyse (Fettauflösung) gerieten in Verdacht, massiv gesundheitsgefährdend zu sein und wurden daher Anfang April 2011 von der französischen Regierung verboten.

Unsanft und gefährlich

In Österreich beobachten die Experten der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC) die Entwicklungen in Frankreich genau. Helmut Hoflehner, Präsident der ÖGPÄRC und stellvertretender Leiter der Schwarzl Klinik dazu: “Wir sind naturgemäß sehr hellhörig, wenn von derart glaubwürdiger Seite eine Warnung bzw. ein Verbot ausgesprochen wird. Zum Wohl unserer Patienten empfehlen wir derzeit, auf alle Anwendungen zur Auflösung von Fett zu verzichten und auch Patienten mit einem entsprechenden Wunsch über die Risiken der Lipolyse aufzuklären, bis hierzu weitere wissenschaftliche Daten vorliegen. In den Bereich der Lipolyse fallen sowohl die Einspritzung von Lösungen wie die sog. Fett-Weg-Spritze, als auch die äußere Anwendung zur Einschmelzung von Fett wie es bei der Verwendung von Ultraschallgeräten, Lasern, Infrarot- und Radiofrequenzgeräten der Fall ist.“

Bisher galt die Fettauflösung mittels Ultraschall-Lipolyse als nichtinvasive Methode und daher als besonders schonend, da eben kein chirurgischer Eingriff erfolgen musste.

Schwere Gesundheitsschäden

Walther Jungwirth, Vorstandsmitglied und Qualitätsbeauftragter der ÖGPÄRC: „Einerseits gibt es noch keine Studien über den Nachweis, dass diese Methoden effizient sind, andererseits ist unklar, ob und wie das aufgelöste Fett abtransportiert wird. Das Verbot der französischen Regierung stützt sich auf gehäufte Komplikationen, welche von verschiedenen ärztlichen Fachrichtungen und Patientenorganisationen berichtet werden.“ Helmut Hoflehner ergänzt: „Bis neue Erkenntnisse vorliegen, empfehlen wir für die Körperformung die Fettabsaugung als Mittel der Wahl. Die Fettabsaugung ist eine seit Jahrzehnten angewandte und sichere Methode.“

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Quelle: Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC)

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