Durchfall (Diarrhoe)

1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne (7 Bewertungen, Durchschnitt: 3,57 Sterne von 5)

Durchfall, Diarrhoe - Ursachen, Therapie, Vorbeugung

Nicht jeder, der einmal dünnen Stuhl hat, leidet gleich an Durchfall. Im medizinischen Sinne spricht man erst dann von Durchfall oder Diarrhoe, wenn jemand mehr als drei mal am Tag “nicht geformte” bis wässrige Stühle hat.


Ursache für Durchfallerkrankungen ist meist eine Infektion mit Bakterien oder Viren (z.B. Noroviren).

Durchfall (Diarrhoe) – Artikelübersicht:

Nicht jeder, der einmal dünnen Stuhl hat, leidet gleich an Durchfall. Im medizinischen Sinne spricht man erst dann von Durchfall oder Diarrhoe, wenn jemand mehr als drei mal am Tag “nicht geformte” bis wässrige Stühle hat.

Durchfall ist grundsätzlich ein ernst zu nehmendes Symptom. In vielen Fällen steckt aber keine ernsthafte Erkrankung dahinter, sondern das Verdauungssystem ist überfordert und reagiert mit “Verweigerung”. Dauert der Durchfall länger als zwölf Stunden an, ist Fieber mit im Spiel oder sind Blut- oder Schleimabsonderungen im Stuhl, sollten Sie unbedingt den Arzt aufsuchen.

Häufige Ursachen

Durchfall kann verschiedene Ursachen haben. Die beiden häufigsten Auslöser sind zum einen Viren-, zum anderen Bakterieninfektionen im Darmtrakt. Durchfall-Erreger sind meist Kolibakterien in unsauberen Lebensmitteln oder verseuchtem Trinkwasser.

Bei einer Nahrungsmittelvergiftung sind Salmonellen für den Durchfall verantwortlich, bei einer Darmgrippe entsprechende Viren. Aber auch Stress und übermäßige Nahrungsmittelaufnahme können zu Durchfall führen.

  • Die häufigsten Erreger sind: Kolibakterien (“Sommerdiarrhoe” durch Fäkalbakterien, z.B. in unsauberen Lebensmitteln oder Trinkwasser),Viren (Darmgrippe), Salmonellen (z.B. durch eine Nahrungsmittelvergiftung mit Eiern, Geflügel oder durch Ansteckung bei erkrankten Personen), Typhus-, Paratyphus-, Cholera-, Ruhrerreger (schwere Infektionen, die bei uns nicht vorkommen, aber häufig von Reisen in außereuropäische Länder mitgebracht werden).
  • Nahrungsmittelallergie
  • Nahrungsmittelvergiftung
  • Übermäßiges Essen von Diätzucker (Sorbit, Mannit) oder übermäßige Einnahme von Abführmitteln
  • Bestimmte Medikamente, z.B. Antibiotika, und Alkoholmißbrauch können Durchfall auslösen
  • Angst, Streß, Nervosität

Durchfall kann akut auftreten, oder chronisch sein. Akuter Durchfall ist meistens eine Schutzreaktion des Körpers. Der möchte eingedrungene Krankheitserreger oder Gifte so schnell wie möglich wieder loswerden. Akuter Durchfall wird häufig von Übelkeit, Fieber und Bauchschmerzen begleitet.

Therapie

Durch die gestörte Funktion der Darmzellen und die Verkürzung der Darmdurchgangszeit werden mit dem Stuhl auch größere Mengen Wasser und lebensnotwendige Mineralstoffe, sogenannte Elektrolyte (z.B. Kalium und Natrium), ausgeschieden.

Der Körper reagiert auf diese Verluste mit Schwächegefühl, Schweißausbrüchen und Kreislaufstörungen. Manchmal führt eine solche Infektion auch zu Erbrechen und leicht erhöhter Körpertemperatur. Zusätzlich kann bei Durchfall Gas entstehen, das im Darm Krämpfe und Blähungen verursachen kann.

Die Therapie richtet sich nach der Erkrankungsursache. Dazu muss eine entsprechende Diagnostik durchgeführt werden. Abhängig von der Art und Intensität der Erkrankung, können Sie Durchfall entweder selbst behandeln oder Sie sollten einen Arzt aufsuchen.

Wenn Begleitsymptome, wie Fieber oder Blut im Stuhl, auftreten, oder der Durchfall länger als 2 Tage dauert, müssen Sie in jedem Fall professionelle Hilfe suchen. Auch wenn die Durchfälle kurz nach einer Antibiotikabehandlung auftreten, sollte der Arzt aufgesucht werden.

In unkomplizierten Fällen wird von ärztlicher Seite eine symptomatische Therapie mit angemessenem Flüssigkeits- und Mineralstoffersatz, gegebenenfalls diätetischen Maßnahmen und der Gabe eines Antidiarrhoikums (Mittel gegen Durchfall) als ausreichend erachtet. Die Betroffenen sollten unbedingt viel trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Elektrolyte und Mineralstoffe sollten ersetzt werden. Danach muss ein langsamer Kostaufbau erfolgen.

Durchfall bei Kindern

Je jünger das Kind, um so gefährlicher sind Durchfallerkrankungen. Bei Durchfall werden große Mengen dünnflüssigen und wässrigen Stuhl ausgeschieden, dabei geht viel Wasser verloren und somit besteht immer die Gefahr der Exsikkose – Austrocknung. Meist gehen krampfartige Bauchschmerzen vor der Stuhlentleerung voraus.

Wenn Ihr Kind an Durchfall leidet, geben Sie immer reichlich zum Trinken. Achten Sie auf die Hygiene – Hände waschen, Toilette desinfizieren etc. und suchen Sie unbedingt einen Arzt auf wenn

  • ein Baby länger als 6 Stunden
  • ein Kindergartenkind länger als 12 Stunden
  • ein Schulkind länger als 18 Stunden leidet.

Breiige bis wäßrige Stühle können nämlich auf eine Blinddarmentzündung oder einen Magen-Darm-Katarrh hinweisen.

--------------------------

Vorbeugung

  • Besonders bei Reisen in heiße Länder nur gekochte oder geschälte Speisen essen, z.B. kein offenes Speiseeis oder Salat. Das Trinkwasser abkochen oder Mineralwasser verwenden. Dies gilt auch für das Zähneputzen. Achtung: keine Eiswürfel in Getränke!
  • Gegen Cholera und Typhus ist eine Impfung möglich.
  • Möglichst keine rohen oder weichgekochten Eier (besonders im Sommer) und kein ungenügend gegartes Geflügel sowie ungewaschenes Obst und Salate essen.
  • Einige Darmerkrankungen (z.B. durch Salmonellen verursacht) sind stark ansteckend. Besondere Hygienemaßnahmen sind dann notwendig.
  • Hefepräparate können Durchfallerkrankungen vorbeugen.

Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com (bzw. Adobe Stock)

Linktipps

– Reisemedizinische Tipps
– Flohsamenschalen – wirksam bei Durchfall und Verstopfung
– Sanddorn gegen Durchfall | Heilpflanzenlexikon
– Heilpflanzenlexikon: Nachtkerze gegen Durchfall
– Häufiges Händewaschen schützt vor Grippe und anderen Infektionen
– Verdauungsstörungen

Das könnte Sie auch interessieren …