Kinder mit HIV-Infektion – HIV Symptome bei Kindern

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Kinder mit HIV-Infektion, Aids

Nachweis von HIV bei Babys ist langwierig. Seit dem Auftreten von AIDS sind weltweit mehr als vier Millionen Kinder an der Immunschwäche-Krankheit gestorben – vor allem in Afrika. Etwa drei Millionen Kinder unter 15 Jahren sind HIV-infiziert oder haben AIDS.


Auch in Deutschland leben derzeit zwischen 400 und 500 Kinder, die mit dem HIV-Virus infiziert sind. Genauere Zahlen existieren nicht.

Die Kinder haben sich in der Regel bei ihrer Geburt oder beim Stillen bei ihren HIV-positiven Müttern angesteckt. Allerdings konnte durch die Behandlung von infizierten Schwangeren, durch Kaiserschnittgeburten und den Verzicht auf das Stillen die Mutter-Kind- Ansteckungsrate von 30 bis 40 Prozent auf ein bis zwei Prozent gesenkt werden. HIV Symptome bei Kindern werden aber oft erst spät als solche wahrgenommen.

AIDS-Erkrankungen, AIDS-Todesfälle im Jahr 2003

Österreich, gesamt: 1184765

Österreich, Frauen: 199124

Wien, gesamt: 601406

Wien, Frauen: 7548

Österreich, Kinder: 1511

Quelle: Kinder AIDS- Hilfe 12/03

Ansteckung durch Virus

AIDS steht für die englische Bezeichnung “Acquired Immune Deficiency Syndrome”, für einen “erworbenen Immundefekt”. Dadurch ist die Abwehrfunktion des Körpers gegenüber Krankheitserregern stark vermindert. Verantwortlich für die Krankheit ist eine Infektion mit HIV, dem “Human Immundeficiency Virus”. Das Blut eines HIV-infizierten Kindes wird zum Beispiel beim Testen neuer Medikamente ständig untersucht Mediziner teilen die HIV-Infektion in verschiedene Stadien ein.

Allerdings verläuft eine Infektion – wie jede andere Krankheit auch – bei jedem Menschen unterschiedlich. Grundsätzlich können sich die Viren im Blut sehr stark vermehren und das gesamte Immunsystem lahm legen. Wie und wann sich eine solche Infektion zu einem Immundefekt entwickelt, hängt von zusätzlichen Umständen ab, die im Einzelnen noch ungeklärt sind. Schon ein Schnupfen kann tödlich sein. Mit dem Begriff AIDS wird schließlich jenes Stadium bezeichnet, bei dem das Immunsystem stark beeinträchtigt ist und sich bestimmte Infektionskrankheiten und Tumore bilden können. Für HIV-infizierte oder aidskranke Kinder kann beispielweise schon ein Schnupfen tödlich enden. Sie sind zudem besonders anfällig für Durchfallerkrankungen, Lungenentzündungen und andere Infektionen.

Bis bei einem Neugeborenen feststeht, ob es tatsächlich HIV-infiziert ist, dauert es möglicherweise Monate, da der direkte Nachweis des Virus erst möglich ist, wenn sich HI-Viren vermehren und eine bestimmte Anzahl im Blut (Viruslast) überschreiten.

Indirekter Nachweis nicht aussagekräftig

Ein indirekter Nachweis über Antikörper im Blut ist bei Babys nicht aussagekräftig, da jedes Kind einer HIV-infizierten Mutter diese Antikörper übertragen bekommt, auch wenn es selbst kein Virusträger ist (HIV-exponierte Kinder).

HIV Symptome ?

‘Die’ HIV Symptome gibt es nicht. Anzeichen für eine HIV Infektion ähneln denen einer Grippe und sind von grippeähnlichen Infektionskrankheiten nicht eindeutig zu unterscheiden. Typische HIV Symptome sind ‘Allerweltssymptome’, wie Fieber, Müdigkeit, Unwohlsein, Appetitverlust, Hautausschlag, Gelenksschmerzen, Übelkeit und Durchfall.

Ein Großteil aller Infektionen verläuft sogar komplett symptomfrei, also ohne jedwede Anzeichen. HIV Symptome können bis zum Beginn des AIDS Stadiums auch gänzlich ausbleiben, was das Erkennen einer HIV Infektion bei Kindern über typische Anzeichen zusätzlich erschwert.

Immunschwäche nicht heilbar

AIDS beziehungsweise eine HIV-Infektion ist nicht heilbar. Doch dank medizinischer Therapie und neuer Medikamente bestehen gute Möglichkeiten, dass die Immunschwäche eingedämmt oder in ihrem Verlauf um Jahre hinausgezögert werden kann.

HIV-infizierte Kinder profitieren heute vor allem von einer regelmäßigen, lebenslangen Behandlung mit mindestens drei Medikamenten (Dreifach-Therapie), die die Vermehrung des HI-Virus verhindert. So kann sich das Immunsystem erholen und Krankheiten können besser ausheilen, was zu einer deutlichen Besserung der Lebensqualität der betroffenen Kinder führt.

Was ist HIV?

Das Kürzel HIV steht für “Human Immundeficiency Virus”. Viren haben keinen eigenen Stoffwechsel. Sie sind gezwungen, in lebende Zellen einzudringen.

HIV nutzt den Stoffwechsel der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) aus. Sie heißen entweder T-Helferzellen oder CD4-Zellen. Eine Ansteckung mit HIV kann entweder in den ersten sechs Wochen zu grippeähnlichen Beschwerden führen oder stumm (beschwerdefrei) verlaufen.

Auch ohne Krankheitsanzeichen kann eine infizierte Person das Virus übertragen. Die weißen Blutkörperchen haben in der Regel sechs bis zwölf Wochen nach der Ansteckung so viele Antikörper (Abwehrstoffe) gebildet, dass diese im Blut nachgewiesen werden können. Von da an fällt der HIV-Test positiv aus.Der HIV-Infizierte hat meist keine Beschwerden. In seinem Körper vermehrt sich das Virus und befällt immer mehr Blutzellen, wodurch die Abwehrkräfte immer weiter geschwächt werden.Nach fünf bis fünfzehn Jahren ist das Abwehrsystem so schwach, dass es mit relativ harmlosen Krankheitserregern nicht mehr fertig wird. Man spricht dann von AIDS. Ohne Behandlung vergehen im Durchschnitt neun Jahre von der Ansteckung bis zum Ausbruch von AIDS.

Was ist AIDS?

AIDS bedeutet “Acquired Immune Deficiency Syndrome”, auf Deutsch: “Krankheitsbild der erworbenen Abwehrschwäche”. Es entsteht, wenn das HIV viele T-Helferzellen zerstört hat. Dadurch wird das Immunsystem geschwächt. Symptome sind:

  • Müdigkeit
  • ungewollter, unerklärbarer Gewichtsverlust
  • wiederholte Entzündungen der Haut und der Atemwege, die bei üblichen Behandlungen nicht verschwinden
  • Fieber
  • geschwollene Lymphknoten
  • Durchfall
  • kleine tiefe Wunden, denen ein kleines Bläschen vorausgegangen ist
  • nächtliche Schweißausbrüche
  • das Wiederauftreten von abgeheilten Infektionen (unter anderem Herpes, Toxoplasmose, Gürtelrose)
  • schwere Entzündungen durch normalerweise harmlose Bakterien (sog. opportunistische Keime).

Wie wird das Virus übertragen?

  • Sex ohne Kondom (ungeschützter Sex)
  • Blut-zu-Blut-Übertragung durch unreine Spritzen oder eine Bluttransfusion mit verunreinigtem Blut. Heutzutage wird das gesamte Blut auf HIV getestet, das Risiko einer Ansteckung ist daher sehr gering.
  • Mutter-zu-Kind-Übertragung: während einer Schwangerschaft und beim Stillen kann das Virus übertragen werden.
  • Im normalen Umgang mit HIV-Positiven (Händeschütteln, Wangenküsse, das Leben im gemeinsamen Haushalt etc.) wird das Virus nicht übertragen.

Wer ist einem besonderen Risiko ausgesetzt?

  • Paare, bei denen ein Partner Sex mit vielen, wechselnden Partnern (Promiskuität) ohne Kondom betreibt
  • Menschen, die ungeschützten Sex mit Partnern haben, die aus Ländern mit hoher HIV-Durchseuchung stammen (Afrika südlich der Sahara, Karibik, Asien)
  • Homo- und bisexuelle Männer, die mit wechselnden Partnern ungeschützten Sex haben.
  • Frauen, die mit wechselnden Partnern, vor allem bisexuellen Männern, ungeschützten Sex haben
  • Prostituierte, die ungeschützten Sex haben – betroffen sind auch ihre Kunden und deren Sexualpartner
  • Drogenabhängige, die sich Spritzen teilen
  • Gesundheitspersonal, das Gefahr läuft, sich mit fremden Körperflüssigkeiten zu infizieren
  • Kinder einer HIV-infizierten Mutter
  • Personen, die viele Bluttransfusionen bekommen haben, oder vor 1985 mit Blutprodukten behandelt wurden.

Wie kann eine Ansteckung verhindert werden?

– Benutzen Sie bei neuen Sexualpartnern ein Kondom! Zwar garantiert auch dies nicht, dass eine Ansteckung völlig ausgeschlossen ist, das Risiko ist aber deutlich geringer. Hier gibt es eine anschauliche Anleitung wie man ein Kondom benutzt.

– Drogenabhängige sollten keine gebrauchten Spritzen benutzen.
– In Ländern, in denen das Blut nicht auf HIV untersucht wird, sollte – falls möglich – auf eine Bluttransfusion verzichtet werden.
– Menschen, die infiziert sind oder zu einer Risikogruppe gehören, sollten keinesfalls Blut, Sperma oder Organe spenden.

Ein negativer HIV-Test bedeutet nicht, dass man nicht mit HIV infiziert ist. Möglicherweise liegt zu wenig Zeit zwischen der Ansteckung und dem Bluttest. 12 Wochen nach einer möglichen Ansteckung ist bei einem negativen Test eine HIV-Infektion mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auszuschließen (frühestens durchführbar ist der Test nach 5 Wochen, wobei hier das Ergebnis entsprechend weniger sicher ist).

Was können Sie tun, wenn Sie vielleicht mit HIV infiziert worden sind?

Wenn Sie glauben, dass Sie möglicherweise angesteckt worden sind, sollten Sie sich an Ihren Arzt wenden. Er wird Sie im Hinblick auf einen Test und eine mögliche Behandlung beraten. In den meisten Fällen wird der Arzt einen sofortigen und einen weiteren Test in etwa drei Monaten vornehmen.

Der Arzt wird sofort mit einer vorbeugenden Behandlung beginnen, falls

  • Sie vor kurzem einem besonders hohen Risiko ausgesetzt waren, oder Sie die oben genannten Anzeichen einer primären HIV- Infektion aufweisen.
  • Sie mit großer Sicherheit wissen, dass Ihr Partner mit HIV angesteckt ist, oder Sie bei einem Unfall (Stich mit einer Spritze) einem hohen Risiko ausgesetzt waren.
  • Diese vorbeugende Behandlung sollte spätestens wenige Stunden nach der Ansteckung beginnen. Weitere Auskunft erhalten Sie bei Ihrem Arzt oder bei einer der österreichischen Aidshilfe-Stellen.

Wo können Sie auf HIV getestet werden?
Sie können getestet werden bei:

  • einer der sieben österreichischen AIDS-Hilfen
  • Ihrem Hausarzt
  • Krankenhäusern (vorher erkundigen)
  • beim Hausarzt und in Krankenhäusern ist der HIV-Test nicht in jedem Fall gratis und annonym.

In einzelnen Fällen ist der HIV-Test nicht freiwillig:

  • Blut-, Organ-, Muttermilch- oder Samenspender
  • Adoption
  • vor einer Ei-Transplantation

Wie sieht die Behandlung aus, welche Medikamente werden verschrieben?

Es werden fortwährend neue und bessere Medikamente gegen HIV entwickelt. Es wird versucht, die Ausweitung des Virus einzudämmen. Somit kann die Zahl der Abwehrzellen möglichst lange hoch gehalten werden. HIV ist ein Virus, das leicht und häufig seine Zusammensetzung ändert. Dadurch werden gezielt entwickelte Medikamente schnell wirkungslos. Das Virus entwickelt Resistenzen. Um das Risiko der Resistenz zu verkleinern, und um das Virus auf verschiedene Arten zu bekämpfen, wird eine Behandlung mit mehreren Arzneimitteln vorgenommen.

Es werden antivirale Stoffe eingesetzt. Diese Stoffe hemmen die Verbreitung des Virus im Körper. Das Abwehrsystem wird dadurch gestärkt. Die Ansteckungsgefahr für andere besteht aber weiterhin.

Gezielte Behandlung von Infektionen

Der Betroffene wird gegen verschiedene Krankheiten geimpft, zum Beispiel gegen Grippe, Lungenentzündung und ansteckende Leberentzündungen (Hepatitis). Behandlung der Begleiterscheinungen der HIV-Erkrankung und AIDS (Übelkeit und Appetitlosigkeit)

Was können Sie selbst tun?

Es ist wichtig, Ihren seelischen Zustand zu unterstützen. Dadurch wird die körperliche Abwehr gestärkt. Hilfreich sind Gespräche mit Menschen, die Ihnen nahe stehen, oder Psychologen.

Die opportunistischen Infektionen und Folgekrankheiten müssen sofort behandelt werden. In schweren Fällen muss man sofort in ein Krankenhaus.Je früher die Diagnose gestellt wird, desto wirkungsvoller ist die Behandlung.

Wenn Sie einem Ansteckungsrisiko ausgesetzt waren, sollten Sie sich testen lassen. Dies gilt auch, wenn Sie sich gesund fühlen. Selbsthilfegruppen können eine große Hilfe sein. AIDS schwächt Ihre Verdauung. Eine ausgewogene und nahrhafte Kost ist sehr wichtig.

Mögliche Verschlechterung:

Infektionen, die ein gesunder Mensch vielleicht nicht einmal bemerkt, können für den HIV-Infizierten tödlich verlaufen. Es kann zu schweren Entzündungen der Organe kommen. Dazu zählen unter anderem: Tuberkulose, Lungenentzündung durch Pneumocystis carinii, Toxoplasmose des Gehirns, Reaktivierung einer Cytomegalievirusinfektion und Entzündungen mit dem Pilz Candida albicans.

Krebs, insbesondere Hautkrebs (Karposi-Sarkom) und Lymphdrüsenkrebs (Lymphome)

Entzündung des Gehirns (Enzephalitis) und Schädigung des Gehirns (Enzephalopathie), die unter anderem zum Abbau der Gehirnleistung (Demenz) führt

Prognose

Die Krankheit ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht heilbar. Mittlerweile können viele Folgekrankheiten behandelt werden. Früher betrug die Lebenserwartung durchschnittlich ein Jahr. Durch neue Behandlungsmethoden ist die Lebenserwartung deutlich verbessert worden.

Aidshilfen Österreichs:
AIDS Hilfe Wien
Aids Hilfe Haus
Mariahilfer Gürtel 4
A-1060 Wien
Tel.:01/ 599 37
Fax.:01/ 599 37-16AIDS Hilfe Tirol
Bruneckerstr. 8
A-6020 Innsbruck
Tel.:0512/ 56 36 21
Fax.:0512/ 56 36 21-9AIDS Hilfe Oberösterreich
Langgasse 12
A-4020 Linz
Tel.:0732/ 2170
Fax.:0732/ 2170-20Steirische AIDS Hilfe
Schmiedgasse 38
A-8010 Graz
Tel.:031/ 81 50 50
Fax.:031/ 81 50 50 – 6Kinder AIDS Hilfe Wien
Aids Hilfe Haus
Mariahilfer Gürtel 4
A – 1060 Wien
Tel.:01/595 37 35
Fax: 01/595 37 30 15AIDS Hilfe Kärnten
8. Mai-Strasse 19/4. Stock
A-9020 Klagenfurt
Tel.:0463/ 55 1 28
Fax.:0463/ 516 492AIDS Hilfe Salzburg
Linzer Bundesstraße 10
A-5020 Salzburg
Tel.:0662/ 88 14 88
Fax.:0662/ 88 19 44-3AIDS Hilfe Vorarlberg
Neugasse 5
A-6900 Bregenz
Tel.:05574/ 46 5 26
Fax.:05574/ 46 90 414

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Linktipps

– Krankheitslexikon: AIDS
– Die Therapeutische Impfung gegen HIV wird in der Schweiz getestet
– AIDS – Risikobewußtsein bei Jugendlichen sinkt
– Was sind Biomarker?
– Neugeborenensepsis
– Toxoplasmose – Diagnose, Therapie & Prophylaxe
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