Hygiene und Asthma

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Hygiene Asthma

Putzmuffel können aufatmen. Wenn sie asthmagefährdete Säuglinge oder Kleinkinder zu Hause haben, heißt das nicht, dass alles blitzblank sauber und möglichst staubfrei sein muss. Im Gegenteil: Kinder, die chronisch Bakterien-Endotoxinen im Hausstaub ausgesetzt sind, sind offenbar vor einer Sensibilisierung durch Allergene geschützt.


Aus in-vitro-Studien weiß man, dass Endotoxine das Immunsystem zur Produktion von Interferon-g anregen, dem Gegenspieler der an der Allergieentstehung beteiligten Interleukine 4, 5 und 13. Um zu prüfen, ob eine Endotoxin-Exposition vor einer Allergisierung schützen kann, haben Dr. Andrew Liu und seine Kollegen vom National Jewish Medical & Research Center aus Denver im US-Staat Colorado bei 61 Kindern im Alter von neun bis 24 Monaten, die wegen mindestens drei dokumentierter Episoden mit Giemen und Brummen als asthmagefährdet galten, Prick-Tests vorgenommen. Zudem bestimmten sie bei ihnen zu Hause die Allergen- und Endotoxin-Konzentrationen im Hausstaub (Lancet 355, 2000, 1680).

Zehn Kinder (16 Prozent) waren gegen mindestens ein Inhalations- oder Nahrungsallergen sensibilisiert, die übrigen hatten negative Prick-Tests. Beim Allergengehalt des Hausstaubs gab es keine Unterschiede zwischen den Gruppen. Auffällig war aber, dass der Hausstaub in den Häusern allergischer Kinder mit durchschnittlich 912 EU/ml deutlich weniger Endotoxin enthielt als bei Kindern ohne Allergie, wo er im Schnitt bei 1035 EU/ml lag. Die Endotoxin-Konzentrationen korrelierten zudem auch mit dem Anteil INF-g-produzierender T-Lymphozyten, wie die Kinderärzte mit Blutuntersuchungen bei 20 der Kinder feststellten.

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Die Ergebnisse der Studie passen zu Beobachtungen, dass etwa Kinder von Landwirten, Kinder, die Hunde oder Katzen haben, oder Kinder aus großen Familien seltener atopische Erkrankungen haben als andere. In all diesen Umgebungen, so Liu und seine Kollegen, können gramnegative Bakterien und ihre Endotoxine in großen Mengen vorkommen.

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