Haare färben – Mittel & Methoden im Überblick

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Haare färben - Mittel & Methoden im Überblick

Unser Kopfhaar ist ein Merkmal unserer Persönlichkeit. Besonders Frauen verändern es gerne durch Färbungen, da sie mit ihrer natürlichen Haarfarbe nicht zufrieden sind. Haarfärbemittel schädigen jedoch das Haar und nicht nur das – sie schaden auch unserer Gesundheit. Haarfärbemittel & Methoden im Vergleich.


Haare färben – Artikelübersicht:

Beim Bleichen und einer Coloration wird das Haar dauerhaft verändert. Haarfärbemittel sind meist Oxidationsmittel, die aus Wasserperoxid und einer Färbepaste bestehen. Wasserstoffperoxid dringt in die Haarstruktur ein und hellt das Haar auf. Dabei werden die Haarpigmente, die unsere Haarfarbe bestimmen, das schwarze und rote Melanin, angegriffen. Das schwarze Melanin wird dabei stärker beschädigt als das rote, sodass das Haar bei einer Aufhellung durch Wasserstoffperoxid manchmal orange aussieht. Bei einer Tönung wird das Haar nicht geschädigt, sondern lediglich mit einer Farbschicht ummantelt.

Bleichen, Colorieren oder Tönung – wo liegt der Unterschied?

Bleichen

Bleicht man sich die Haare, kann man nie so genau sagen, wie das Endergebnis aussehen wird, da das Kopfhaar von Mensch zu Mensch anders auf die Oxidationsmittel reagiert. Um einen rötlichen Stich im Haar zu vermeiden, werden dem Oxidationsfärbemittel meist blaue Farbpigmente hinzugefügt. Nachdem sich das Wasserstoffperoxid im Haar festgesetzt und dieses gebleicht hat, kann nur zur Coloration geschritten werden.

Coloration

Nun kommt die Färbepaste zum Einsatz. Diese dringt in die Haarstruktur ein und färbt das Haar. Waren Haarfarben früher auf in der Natur vorkommende Farben beschränkt, sind jetzt der Phantasie keine Grenzen mehr gesetzt. Egal, ob Schwarzhaarige blond, blonde blauhaarig, brünette schwarzhaarig werden wollen – alles ist möglich: weizengelb giftgrün, orange, knallrot, neonblau, tiefschwarz…

Ist das Haar durch ein Oxidationsmittel behandelt, so ist die natürliche Haarstruktur allerdings ruiniert. Die natürliche Haarfarbe kehrt nie wieder zurück, da die Pigmente zerstört und durch andere ersetzt wurden. Diese kann man auch nicht auswaschen, hier hilft nur Geduld oder Nachfärben: Entweder der Nachwuchs wird nachgefärbt oder man lebt mit dem andersfarbigem Nachwuchs und lässt ihn auswachsen. Oder – wenn möglich – tönt man den Nachwuchs, um den Übergang ‘gefälliger’ zu gestalten – das ist aber leider nicht immer möglich…

Tönung

Bei einer Tönung verläuft die Farbveränderung nur oberflächlich und es werden keine natürlichen Pigmente beschädigt oder verändert. Bei einer Tönung legt sich die Färbepaste lediglich wie ein Schleier um die einzelnen Haare. Sie heftet sich an das Keratin im Haar und verschwindet nach ein paar Haarwäschen wieder. Der Nachteil einer Tönung – neben der Kurzfristigkeit der Maßnahme – ist, dass dunkles Haar nicht blond getönt werden kann.

Intensivtönung

Auch bei einer Intensivtönung kann dunkles Haar nicht aufgehellt werden. Zwar kommt eine Intensivtönung einer Coloration näher als einer Tönung, da auch hier Oxydationsmittel zum Einsatz kommen, aber aufhellen funktioniert nur mittels dauerhafter Coloration. Intensiv-Tönungen bleiben allerdings länger im Haar als gebräuchliche Tönungen.

Unerwünschte Nebenwirkungen

Sich die Haare färben zu lassen, sollte man sich gut überlegen. Nicht nur ist das Ergenbnis nicht eindeutig vorhersehbar, auch gesundheitliche Schäden sind möglich.

Falsche Farbe

Eine Tönung kann ebenso wie eine Coloration unterschiedliche Ergebnisse liefern, da die Schuppenschicht des Haars, an der die Farbe haftet, bei jedem Menschen unterschiedlich ist. Das Resultat ist also weder beim Bleichen, noch beim Colorieren oder Tönen eindeutig vorhersehbar und die Verfahren bringen nicht immer das gewünschte Ergebnis. Der Vorteil bei der Tönung bei unerwünschtem Ergebnis: das Malheur ist bald wieder verschwunden; die Haarstruktur nicht dauerhaft geschädigt.

Gesundheitsschäden

Herkömmliche Färbemittel können aber auch Allergien auslösen – Ausschläge auf der Kopfhaut sind meist schmerzhaft und jucken; Schuppen sind häufig die Folge. Ein Test mit Färbemitteln aus den 1970er und 80er Jahren zeigte, dass damals Stoffe für Colorationen verwendet wurden, die krebserregend waren. Ob dies heute noch der Fall ist, ist nicht eindeutig geklärt – es gibt widerstreitende Studien.

Natürliche Alternativen zu chemischen Färbemitteln

Neben chemischen Tönungen und Colorationen kann man auch zu pflanzlichen Hilfsmitteln greifen, um die Haare zu färben, oder zumindet zu tönen. Kamille, Henna oder Walnüsse – das Ergebnis wird Sie überraschen!

Henna

Ein bekanntes natürliches Haarfärbemittel ist Henna. Hennafarbe wird vor allem für rote Colorationen eingesetzt. Die Farbe bleibt im Haar und lässt sich nicht mehr auswaschen, doch im Gegensatz zu Oxidationsfarben enthält pures Hennapulver keine schädlichen Wirkstoffe. Henna ist ein rotgelber Farbstoff, der aus den Blättern des Hennastrauches gewonnen wird – die Blätter werden getrocknet und zu einem Pulver zerrieben. Dieses Pulver wird dann mit Wasser zu einer festen Paste verrührt und ins Haar eigearbeitet.

Bestandteil von Henna ist das Pigment Lawson, das für die charakteristische Farbe verantwortlich ist. Es legt sich um die einzelnen Haare und bildet dadurch sogar einen gewissen UV-Schutz.

Doch Achtung: oft werden der natürlichen Henna Farbe Stoffe untergemischt, um die rötliche Farbe aufzuhellen oder dunkler zu machen. Diese könnten wiederum allergieauslösend sein.

Kamille

Ein guter pflanzlicher Stoff zur Haaraufhellung und schon vor Jahrhunderten entdeckt ist Kamille. Die Anwendung erfolgt im nassen Haar. Benötigt werden je nach Haarlänge circa acht Kamillentee-Beutel oder sechs Esslöffel Blüten. Diese werden mit einem Liter kochendem Wasser übergossen und einige Spritzer Zitronensaft beigefügt.

Nach dem Abkühlen wird die (abgeseihte) lauwarme Flüssigkeit gleichmäßig im Haar verteilt. Alternativ können auch lediglich einzelne Haarpartien behandelt werden, um einen Strähncheneffekt zu erzielen. Nicht ausspülen! Für ein besseres Ergebnis kann man die Haare anschliessend in der Sonne trocknen lassen. Blonde Haare werden aufgehellt, dunkle Haare erhalten immerhin einen goldenen Schimmer. Eien echte ‘Blondierung’ ist allerdings nicht möglich.

Walnüsse

Anders als Kamille helfen Walnüsse den Haaren zu satterer Farbe und speziell blonden Haaren zu einem dunkelgoldenen Schimmer. Möchte man eine leichte Tönung der Haare, greift man zu Walnussblättern, für eindeutigere Ergebnisse zu grünen Walnussschalen. Beides muss püriert bzw. gemahlen (am besten in einer Kaffeemühle) und mit Wasser vermischt werden. Ein Esslöffel Olivenöl und ein Teelöffel Zitronensaft dazugeben, ins Haar einmassieren und bis zu zwei Stunden wirken lassen.

Bei Henna- und Kamillenfärbungen wird manchmal auch die Beimischung eines Dotters, bei Henna und Walnussfärbung die Beimengung von ein bis zwei Teelöffeln Olivenöl empfohlen. Der Dotter enthält natürliches Lecithin und nährt und pflegt das Haar; das Olivenöl beugt dem Austrocknen der Haare vor.

Fazit

Im Großen und Ganzen gilt: Möchte man sein Haar nicht beschädigen und seine natürliche Haarfarbe bewahren, so kann man von natürlichen Mitteln oder Tönungen Gebrauch machen. Diese greifen die Haarstruktur wenig bzw. gar nicht an, doch sind die Ergebnisse (außer bei Henna) nicht von Dauer. Wenn man seine Haare dunkler haben möchte, ist eine weitere Option die Intensiv-Tönung. Sollten diese Methoden nicht den gewünschetn Erfolg bringen, bleibt immer noch die dauerhafte Coloration als Alternative. Im Zweifeslfall vertrauen Sie besser Ihrem Frisör, bevor Sie Experimente wagen, die Sie dann später bereuen könnten!

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Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com (bzw. Adobe Stock)

Linktipps

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