Ginseng | Heilpflanzenlexikon

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Ginseng | Heilpflanzenlexikon

Der Ginseng ist in der chinesischen Medizin schon seit 200 Jahren ein bekanntes Heilmittel. Er hat sich vor allem zur Stärkung der Abwehrkräfte und bei Wechseljahresbeschwerden sehr bewährt.


Ginseng war in Asien Sinnbild der Gesundheit und als solches Königen und Kaisern vorbehalten. Die Wurzel war wertvoller als Gold. Auch heute noch werden stolze Preise für den Ginseng bezahlt. Vor allem der wilde Ginseng ist nahezu unbezahlbar. Er wird erst nach 200 Jahren geerntet, da er erst in diesem Alter seine volle Wirksamkeit entfaltet.

Die Koreaner begannen den Ginseng vor etwa 1000 Jahren anzubauen. Der kultivierte Ginseng erreicht nach ungefähr 7 Jahren seine optimale Wirksamkeit, welche an die des wilden Ginsengs allerdings nicht herankommt. Außerhalb Asiens wird der Ginseng seit dem letztem Jahrhundert kultiviert, in Deutschland seit ca. 30 Jahren, in Österreich wird er seit 1999 im Waldviertel angebaut.

Genutzt werden vom Ginseng ausschließlich die Wurzeln. Man unterscheidet zwei Sorten, den weißen und den roten Ginseng. Der weiße Ginseng wird geschält, gebleicht und getrocknet. Der rote Ginseng wird zuerst gedämpft und danach getrocknet. Die Ginsengwurzel kommt in einer Vielzahl von Produkten auf den Markt, beispielsweise als Tee in Form von Instant-Pulver, als Sirup, in Form von Kapseln, oder als Seife. Der rote Ginseng soll bei Touristen das beliebteste Mitbringsel aus Korea sein.

In der Volksheilkunde gilt der Ginseng längst nicht mehr nur im asiatischen Raum als Allheilmittel. Er wird unter anderem genutzt bei Erschöpfungszuständen, zur geistigen und körperlichen Belebung, zur Beruhigung, um die Abwehrkräfte zu stärken und bei Wechseljahresbeschwerden. Seit dem 20. Jahrhundert wird der Ginseng auch von der Schulmedizin als Heilpflanze anerkannt.

Kenndaten

  • Wissenschaftlicher Name: Panax Ginseng
  • Familie: Araliengewächse (Araliaceae)
  • Wuchshöhe: bis zu 80 cm
  • Farbe der Blüten: weißlich Grün
  • Sammelzeit: Oktober
  • Vorkommen: ursprünglich aus China und Korea, in wilder Form heute fast ausgerottet, kultiviert nahezu weltweit
  • Standorte: lichtgeschützt; kalkfreie, durchlässige Böden
  • verwendete Pflanzenteile: Wurzel

Synonyme

Allheilkraut, Gilgen, Kraftwurz, Samwurzel

Wirksame Inhaltsstoffe

ätherische Öle, Glykosid (Ginsenin, Panaquilon), Panaxsäure, Saponine, Schwefel, Vitamin B1 und B2

Heilwirkung und Anwendungsgebiete

Der Ginseng gilt als herzstärkend, stimulierend, tonisierend und verdauungsfördernd. Außerdem beschleunigt er die Regeneration von krankem Gewebe. Auf folgenden Gebieten findet der Ginseng Anwendung:

  • Alterserscheinungen
  • Anämie
  • Arteriosklerose
  • Beruhigung des zentralen Nervensystems
  • Depressionen
  • Erschöpfungszustände
  • Förderung der Wundheilung
  • Gedächtnisschwäche
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Konzentrationsschwäche
  • körperliche und geistige Belebung
  • nach Vergiftungen
  • niedriger Blutdruck
  • Regulierung des Blutzuckerspiegels
  • Rekonvaleszenz
  • Stärkung der Libido
  • Stärkung des Immunsystems
  • Steigerung der Leistungsfähigkeit
  • Wechseljahrsbeschwerden


Dosierung und Anwendung

Der Ginseng ist zumeist als Fertigpräparat erhältlich. Bezüglich Anwendung und Dosierung dieser Produkte sind die Angaben auf der Packungsbeilage zu beachten.

Aus frischen Wurzeln kann man selbst Tee zubereiten. Dafür 1 TL geriebene Wurzeln mit ¼ Liter Wasser aufkochen und 10 Minuten ziehen lassen. Davon 1 – 2 Tassen pro Tag trinken.

Warnhinweise

  • Nicht anwenden während der Schwangerschaft und der Stillzeit, sowie bei Kindern oder Jugendlichen.
  • Nicht über einen längeren Zeitraum (länger als 3 Monate) einnehmen.
  • Bei regelmäßiger Einnahme von Medikamenten oder bei chronischen Krankheiten sind Ginseng-Präparate nur nach ärztlichem Rat anzuwenden.

Wichtiger Hinweis: Allfällige in diesem Artikel angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.

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Fotohinweis: Bild von Bosmin Kang auf Pixabay.com

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