Gesund und erholt durch den Sommer

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Gesund und erholt durch den Sommer

So sehr der Sommer von den meisten Menschen in unseren Breiten herbeigesehnt wird, so wichtig ist es, in der wärmsten Jahreszeit gewisse Regeln einzuhalten. Dies gilt nicht nur für heiße Tage zu Hause, sondern auch für den jeweiligen Urlaubsort sowie die Hin- und Rückreise. Wir haben die besten Tipps für Sie zusammengefasst, damit Sie gesund, sicher und erholt durch den Sommer kommen.


Schenkt man den Angaben von Reisemedizinern Glauben, so dürfte sich fast die Hälfte aller Österreicher vor gesundheitlichen Problemen im Urlaub fürchten. Hinzu kommen noch jene Personen, die besonders unter der sommerlichen Hitze und den veränderten Umweltbedingungen in dieser Jahreszeit – Stichwort Insektenplage – leiden.

Und tatsächlich ist die Liste möglicher gesundheitlicher Beeinträchtigungen im Sommer – egal ob auf Reisen oder zu Hause – lang. Kreislaufschwäche, gestörte Verdauung, Sonnenbrand und selbst Verhütungspannen – sie alle können saisonbedingte Ursachen haben und uns die heißeste Zeit des Jahres ordentlich vermiesen. Auf die folgenden möglichen Problembereiche sollten Sie daher besonders achten, um gesund und entspannt durch den Sommer zu kommen.

1. Schützen Sie Ihre Haut – keine Chance dem Sonnenbrand

Leider hat sich die Umwelt in den letzten Jahrzehnten stark verändert, weshalb wir auch unser Verhalten in Bezug auf den richtigen Sonnenschutz anpassen müssen. Wer sich vor UV-Strahlen schützt, beugt Zellschäden vor und mindert nachweislich sein Hautkrebsrisiko. Es gilt also unbedingt, häufige Sonnenbrände zu verhindern und je nach Hauttyp mit dem richtigen Sonnenschutz und der richtigen Pflege Hautschäden vorzubeugen.

Dafür empfiehlt es sich, die pralle Sonne – besonders um die Mittagszeit zwischen 12.00 und 15.00 Uhr – ganz zu meiden. In den verbleibenden Sonnenstunden sollte man sich bevorzugt im kühlen Schatten eines Sonnenschirms oder eines Baumes aufhalten. Auch dort ist man in der Regel der Sonneneinstrahlung ausgesetzt, die Haut bräunt also auch hier, allerdings wesentlich sanfter und schonender.

Bei längerem Aufenthalt im Freien empfiehlt es sich, bereits eine halbe Stunde vor den Freiluftaktivitäten Sonnenschutzcreme aufzutragen und diese auch ständig zu erneuern, besonders bei häufigen Badepausen. Die Auswahl des richtigen Lichtschutzfaktors hängt dabei von Ihrem persönlichen Hauttyp ab.

Haben Sie diesen noch nicht in Erfahrung gebracht, lassen sie ihn von Ihrem praktischen Arzt oder Hautarzt (Dermatologen) bestimmen. Sollte dafür die Zeit zu knapp sein, können auch Apotheker bei der Typenbestimmung behilflich sein.

Neben Pflegeprodukten mit hohem Lichtschutzfaktor sind auch schützende Kleidung sowie Hüte und Sonnenbrillen ein absolutes Muss. Dies gilt auch und gerade bei Stadtrundgängen, Wanderungen oder ähnlichen Freizeitaktivitäten und keinesfalls nur für Strandaufenthalte.

2. Nach dem Sonnenbad – die Haut beruhigen und erfrischen

Nach dem Sonnenbad ist die Haut besonders pflegebedürftig, auch ohne Sonnenbrand. Sie dürstet geradezu nach beruhigenden und zellregenerierenden Extrakten. Der Handel hält dafür eine riesige Auswahl an After Sun-Produkten zur Verfügung, die allesamt Feuchtigkeit spenden, kühlend wirken und Hautirritationen ausgleichen. Bei leichten Rötungen helfen zudem kalte Duschen und besondere Lotionen oder Gels mit Inhaltsstoffen wie Aloe Vera, Sanddornöl, Süßholzwurzel oder auch Schwarzkümmelöl.

Naturkosmetiker schwören auf eine leicht selbst herzustellende Mischung, um sonnenstrapazierte Haut zu beruhigen. Dafür eine halbe Packung Topfen (Quark) mit 100 ml Aloe-Vera Saft vermischen und auf die entsprechenden Hautstellen auftragen. Nach etwa 15 Minuten mit lauwarmem Wasser abspülen und danach eine reichhaltige After Sun-Lotion auftragen. Achtung: schwerer Sonnenbrand mit Schwellungen und Blasen muss jedenfalls ärztlich behandelt werden!

3. Sonnenstich erkennen und behandeln

An besonders heißen und sonnigen Sommertagen zählen Hitzschlag und Sonnenstich zu den häufigsten Gesundheitsbeeinträchtigungen. Ursache sind fast ausnahmslos ausgedehnte Sonnenbäder, falsche, weil zu warme Kleidung, zu geringe Flüssigkeitsaufnahme und fehlende Kopfbedeckung. Kopfschmerzen, Benommenheit, Übelkeit und ein hochroter Kopf sind untrügliche Anzeichen eines Sonnenstichs. Atemprobleme, steifer Nacken, Fieber und Schüttelfrost können folgen.

Betroffene müssen sofort an einen kühlen, schattigen Ort gebracht werden. Kühle Wickel um Kopf, Nacken und Körper bringen rasche Linderung, das Trinken kühler, nicht jedoch eiskalter Flüssigkeit – optimalerweise mit etwas Salz versetzt – bringt den Flüssigkeitshaushalt wieder in Ordnung. Bei Ohnmacht muss der Betroffene in eine stabile Seitenlage gebracht werden, dabei sind Atmung und Kreislauf in kurzen Abständen zu überprüfen, ein Arzt ist zu verständigen.

4. Gesunder Darm – Schutz vor Montezumas Rache

Es gibt nur eine Regel, diese ist dafür umso wirksamer zur Vorbeugung von Reisedurchfall: kochen, schälen oder nicht verzehren (cpl – cook it, peel it or leave it). Bei der Auswahl von Getränken ist Vorsicht geboten, denn verunreinigtes Wasser oder mit verunreinigtem Wasser ausgespülte Gläser können ebenfalls zu Durchfall führen.

Dasselbe gilt für Eiswürfel. Heißer Tee und Kaffee sind in der Regel unbedenklich, bei Fruchtsäften und Limonaden lauert allerdings Gefahr. Hier am besten auf noch ungeöffnete Flaschen oder Dosen zurückgreifen, hier sind aufgrund der üblichen Hygienestandards der Abfüller Verunreinigungen durch Keime weitgehend auszuschließen.

Um den Darm zu aktivieren, sollte vor dem Frühstück schluckweise heißes Wasser getrunken und der Bauch im Uhrzeigersinn sanft massiert werden. Ballaststoffreiche Kost, Trockenfrüchte und Artischockentabletten wiederum können auf natürliche Art und Weise Verstopfungen lösen.

5. Gelsen, Flöhe, Wanzen, Wespen & Co. – der richtige Insektenschutz

Gelsen und Stechmücken machen in der Regel einen Bogen um stark riechende ätherische Öle – hierfür eignen sich besonders Eukalyptus-, Lavendel-, Lorbeer- oder Nelkenöl, aber auch Bergamotte und Teebaumöl bringen gute Ergebnisse. Diese Öle können als Raumschutz verdünnt in Duftlampen verdampft werden oder als Hautschutz in Form einer Lotion eingerieben werden: Vermischen Sie dafür ph-neutrale, parfümfreie Körperlotion im Verhältnis 1:4 mit dem Öl Ihrer Wahl und reiben Sie damit freie Hautstellen ein.

Im Freien eignen sich bestimmte Pflanzen, um lästige Insekten fernzuhalten: Basilikum, Tomatensträucher und Katzenminze vertreiben die Plagegeister ebenso wie Walnussbäume.

Flohbisse erkennt man an ihrer Häufung, denn ein Flohbiss kommt niemals allein. Flöhe können Infektionskrankheiten übertragen, weshalb nach Bissen auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht und sicherheitshalber eine Blutuntersuchung gemacht werden sollte. Wie bei Wanzen kommt es zu starkem Juckreiz, wobei bei Wanzenbissen großflächige Rötungen auftreten.

Allerdings: obwohl Wanzen ekelerregend sind, können sie keine Krankheiten übertragen. Bei empfindlichen Personen können sie aber großflächige Hautinfektionen, starke allergische Reaktionen und sogar Asthmaanfälle auslösen. Flohbisse aber auch Wanzenbisse behandelt man mit juckreizstillenden Salben.

Die Folgen schmerzhafter Bienen- oder Wespenstiche lindert man am besten, indem man die Einstichstelle mit Eiswürfeln kühlt und danach mit einer frisch aufgeschnittenen Zwiebelhälfte vorsichtig einreibt. Etwaige vorhandene Stachel oder Giftbeutel zuvor aus der Einstichstelle entfernen. Wird man in den Mund gestochen, sollte man als erste Maßnahme Eiswürfel lutschen, um bedrohliche Schwellungen zu verhindern.

Da Stiche von Bienen, Wespen und Hornissen bei Menschen mit Insektengiftallergie einen anaphylaktischen Schock auslösen können, müssen Betroffene entsprechende Notfallsmedikamente – diese enthalten Adrenalin, Kortison und Antihistaminika – bereithalten. Bei Anzeichen eines allergischen Schocks ist unverzüglich ein Notarzt zu verständigen.

6. Die Pille als Verhütungsmittel im Urlaub

Zeitverschiebung, Hitze und Reisedurchfall können die empfängnisverhütende Wirkung der Pille maßgeblich beeinträchtigen. Daher bei Urlaubsreisen immer einen etwaigen Zeitunterschied bei der Einnahme der Pille berücksichtigen. Dabei hat es sich bewährt, wenn man eine Uhr auf “Pillenzeit” einstellt, oder eine tägliche Erinnerung (z. B. Wecker am Mobiltelefon) aktiviert.

Bei Durchfallerkrankungen innerhalb von drei Stunden nach der Pilleneinnahme sollte in den darauffolgenden zwölf Stunden eine weitere Pille eingenommen werden, ansonsten den Rhythmus beibehalten.

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