Gallensteine: Ursachen, Symptome, Therapie

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Gallensteine

Fettreiche Mahlzeiten, Alkohol, wenig Bewegung – so sieht leider der Alltag in der westlichen Welt aus. Die Folgen dieses Lebensstils bleiben nicht unbestraft. Nicht nur Arterienverkalkung und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen zu diesen Folgen. Auch das Entstehen von Gallensteinen muss als Folge des heutigen Lebensstils angesehen werden.

Gallensteine – Artikelübersicht:


Heutzutage bleibt im stressreichen und hektischen Arbeitsalltag oft keine Zeit zum Kochen oder für sportliche Aktivitäten. Morgens bringt man die Kinder in die Schule, dann fährt man zur Arbeit, am Nachmittag warten weitere Erledigungen – dazwischen ist es einfacher, sich schnell eine Pizzaschnitte oder eine Wurstsemmel zu holen, als jeden Tag gesund zu kochen. Abends wird eventuell noch das eine oder andere Gläschen Wein getrunken, vorher die Kinder ins Bett gebracht, und anschließend ist man nur mehr froh, dass man sich dem Fernsehr oder dem Bett widmen kann.

Die Nebenwirkung dieses Lifestyles sind oft Gallensteine. Sie bleiben jahrelang unbemerkt, da sie, wenn sie noch im Millimeterbereich sind, keine Beschwerden verursachen.

Sie wachsen im Alter allerdings, und ab einem Durchmesser von Centimetern leidet man besonders nach den Mahlzeiten unter Völlegefühl, Bauchschmerzen, Koliken oder Übelkeit. Die Schmerzen können allerdings auch in die rechte Schulter und in den Rücken ausstrahlen.

Neben fettreichem Essen und Bewegungsmangel spielen auch noch andere Ursachen eine Rolle, und zwar das Geschlecht, da Frauen circa dreimal häufiger betroffen sind als Männer, oder eine familiäre Häufung. Wie kommt es aber zur Bildung von Gallensteinen? Sie entstehen durch ein Ungleichgewicht löslicher Stoffe in der Galle. Allgemein wird das Vorhandensein eines Gallensteins als Gallensteinleiden oder Cholelithiasis bezeichnet.

Galle

Wenn von der „Galle“ die Rede ist, ist üblicherweise entweder die Gallenflüssigkeit oder die Gallenblase gemeint. Erstere wird von der Leber gebildet und ist für den Körper während der Verdauungsphasen notwendig.

Die Gallenblase wiederum fungiert als Speicherorgan für die Gallenflüssigkeit für Zeiten des vermehrten Bedarfes, da die Leber mehr Gallensaft produziert als üblicherweise notwendig. Hier wird der Gallenflüssigkeit Wasser entzogen und dabei auf etwa 10 % ihres Volumens eingedickt wordurch sie auch die typische Grünfärbung erhält.

Die Leber ist circa eineinhalb Kilogramm schwer und befindet sich im rechten Oberbauch. In der Leber wird die Gallenflüssigkeit gebildet, welche zur Hälfte (ca. 450ml pro Tag) in der Gallenblase (diese befindet sich unterhalb der Leber) gespeichert wird.

Zu den Mahlzeiten wird die Gallenblase dazu angeregt, diese Flüssigkeit über einen Gang in den Dünndarm abzugeben. Dies dient dazu, das über die Nahrung aufgenommene Fett zu emulgieren, sprich löslich und verdaulich zu machen. Die Bestandteile der Gallenflüssigkeit sind Gallensäure, Wasser, Cholesterin, Proteine, Bilirubin (ein Abbaustoff von Hämoglobin, der Blutfarbstoff) und weitere Substanzen.

Was sind Gallensteine?

Gallensteine sind feste, kristallisierte Ablagerung der Galle (genauer: der Gallenflüssigkeit), die in der Gallenblase oder den Gallenwegen zu Stauungen führen, und den Gallefluss behindern können. Diese Ablagerungen (Konkrement) entstehen durch ein Ungleichgewicht löslicher Stoffe in der Galle.

Man geht davon aus, dass 10 bis 15 Prozent der erwachsenen Bevölkerung Gallensteinträger sind, allerdings merkt nur jeder fünfte Gallensteinträger jemals etwas davon. Statistisch gesehen haben etwa doppelt soviele Frauen wie Männer Gallensteine.

Gallebeschwerden (asymptomatische Gallensteine, Gallenkoliken, chronische Gallenblasenentzündung, Gallengangsentzündung) äußern sich in Form von krampfartigen Schmerzen im rechten Oberbauch, in den Rücken und die rechte Schulter ausstrahlend.

Manchmal bestehen Schmerzen in der Magengrube oder unspezifische Oberbauchschmerzen. Die sogenannte Gallenkolik (krampfartige Schmerzen im rechten Oberbauch mit Ausstrahlung, siehe oben) dauert meist nur wenige Minuten. Besteht ein Dauerschmerz über mehrere Stunden sowie ein druckempfindlicher rechter Oberbauch, eventuell auch Fieber, so kann man von einer Gallenblasenentzündung ausgehen.

Hervorgerufen wird die Situation meist durch einen Gallenstein, der sich am Gallenblasenausgang festsetzt und die Entleerung behindert. Durch die daraus resultierende Überdehnung wird die Gallenblasenwand schlechter durchblutet, wodurch Bakterien auf die Gallenblasenwand einwirken können.

Der Rückstau der Galle in die Leber kann Zeichen einer Gelbsucht bewirken mit Gelbfärbung der Haut, der Skleren und Dunkelfärbung des Urins. Dagegen äußert sich die fehlende Galle im Stuhl durch Entfärbung (zementgrau).

Ursache von Gallensteinen

So wie es unterschiedliche Formen von Gallensteinen gibt, gibt es auch unterschiedliche Ursachen. Wenn sich nun zum Beispiel durch falsche Ernährung die Zusammensetzung der Gallenflüssigkeit ändert und zu viel Cholesterin oder zu wenig Gallensäure aufweist, können Gallensteine entstehen.

Bei einem Cholesterinüberschuss oder Gallensäurenmangel kristallisiert das Cholesterin aus, die Cholesterin-Kristalle lagern sich aneinander an und bilden so allmählich einen Gallenstein.

Solange diese Steine in der dünnwandigen Blase verbleibend, verursachen sie keine Beschwerden. Aber sobald sie den Gallengang verstopfen, kommt es zu Problemen. Erstens verursacht es Schmerzen, zweitens funktioniert durch die fehlende Gallenflüssigkeit die Fettresorption nicht mehr.

Weiters kann es zu einer Cholezystitis (Entzündung der Blase) oder zu einer Entzündung des Gallenganges kommen. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu einer Ruptur, also zu einem Reißen der Gallenblase kommen.

Weiters können die Steine auch in den Dünndarm gelangen und einen Darmverschluss (Ileus) verursachen. Neben den am häufigsten vorkommenden “Cholesterinsteinen” gibt es auch Bilirubinsteine, welche allerdings seltener auftreten.

Symptome bei Gallensteinen

Wenn der Steinbefall der Gallenblase (Cholelithiasis) Beschwerden verursacht, äußern sich diese meist in Form von Völlegefühl, Übelkeit und Schmerzen im Oberbauch. Sie treten vor allem nach fettreichen Mahlzeiten auf, können aber auch unabhängig von der Nahrungsaufnahme auftreten.

Mögliche Begleitsymptome sind Schweißausbrüche, Übelkeit, Brechreiz und Erbrechen. Besonders unangenehm und schmerzhaft ist eine Gallenkolik.

Eine Gallenkolik entsteht, wenn die Gallenblase versucht, das verstopfende Konkrement durch Zusammenziehen auszustoßen indem sich die Muskulatur des Gallengangs immer wieder krampfartig zusammen zieht. Die dabei auftretenden Schmerzen setzen wie aus heiterem Himmel ein, treten in krampfhaften Schüben auf und können in den Rücken und in die rechte Schulterregion ausstrahlen.

Diagnose & Therapie

Wenn man bei sich Gallensteine vermutet, sollte man einen Arzt aufsuchen, der dann nach einem ausführlichen Anamnesegespräch mittels Ultraschall (Sonographie) feststellen kann, ob welche vorliegen oder nicht.

Gallensteine und auch Entzündungen der Gallenblase lassen sich sonographisch gut darstellen.

Eine andere Möglichkeit ist eine Endoskopie, bei der ein Schlauch bis zur Mündung des Gallenganges in den Dünndarm vorgeschoben wird. In diesem Fall können kleine Steine während der Untersuchung auch entfernt werden.

Wenn man nun die Diagnose “Gallensteine” hat, gibt es einige Möglichkeiten, sie zu behandeln. Erstens gibt es schmerzstillende und krampflösende Medikamente, die eine kurzfristige, aber dennoch eine Erleichterung bringen. Zumeist meist wird aber die minimalinvasive Operationstechnik, die laparoskopische Cholecystektomie, angewandt. Die Steine können aber auch über einen kleinen Schnitt in der Bauchdecke entfernt, oder aber auch durch eine Stoßwellentherapie eliminiert werden.

Eine ausschließlich medikamentöse Therapie ist nur bei Patienten möglich, bei denen keine andere Option möglich ist. Wenn die Gallenblase operativ entfernt wird, muss man anschließend seine Lebensgewohnheiten etwas ändern. Sprich auf fettarme Nahrung, ausreichend Flüssigkeit und körperliche Betätigung achten.

Was tun bei Gallensteinen?

Gallensteinleiden werden – durch Entfernung der Gallenblase – nach wie vor haupsächlich operativ behandelt. Doch die Beeinträchtigung des Patienten ist durch die technische Entwicklung stark minimiert worden. Mittels laparoskopischem Eingriff (die sogenannte „Schlüssellochchirurgie“) kann der Operationszugang stark verkleinert werden, wodurch die chirurgische Therapie mittlerweile als minimal invasiver Eingriff gilt.

Seit 23 Jahren steht in Österreich die minimal invasive Chirurgie (laparoskopische Chirurgie) des Gallensteinleidens zur Verfügung. Durch diese bereits jahrzehntelange Erfahrung können mehr als 90% der Gallenblasenoperationen minimal invasiv angeboten werden.

Das Risiko nicht laparoskopisch operiert werden zu können (“Umstieg auf die offene Operation”) steigt mit dem Entzündungsgrad der Gallenblase: So werden 98 bis 100% der laparoskopisch begonnenen Gallenblasenoperationen im entzündungsfreien oder -armen Stadium auch laparoskopisch beendet.

Bei schwerer Entzündung oder Verwachsung (Verschwartung) nach durchgemachter Entzündung im Bereich der Gallenblase kann die Umstiegsrate auf die offene Operation 10 bis 20% betragen. Beim Gallenblasencarcinom (etwa 1% aller Gallensteinträger) wird immer offen operiert.

Alternativen wie Gallensteinzertrümmerung mit Schallwellen sowie Gallensteinauflösung werden wegen schlechter Langzeitergebnisse nicht mehr angeboten. Bei wenigen PatientInnen, bei denen eine Operation aus allgemeinen Gründen nicht in Frage kommt, steht bei Entzündung der Gallenblase auch eine Antibiotikatherapie zur Verfügung.

Gallensteinerkrankungen gehören (gemeinsam mit den Leistenbrüchen) zu den häufigsten Operationen in der Chirurgie. Daraus geht hervor, dass Chirurgen durch die tägliche Konfrontation mit dieser Krankheit, sowohl in Diagnostik als auch Therapie (Operation) besonders gut bescheid wissen. Die Beratung, wann und wie (Operation überhaupt?, minimal invasiv, SILS, NOTES, usw.) behandelt werden soll, wird im Gespräch zwischen Patienten und Arzt entschieden.

Endoskopische Entfernung von Gallensteinen

Gallensteine mit Endoskop entfernen

Fotocredit: Henning Riediger | Fotolia

Die endoskopische Entfernung von Gallensteinen wird als endoskopische retrograde Cholangiopankreatikographie (ERCP) bezeichnet. Es ist ein Verfahren, das in der Gastroenterologie eingesetzt wird, um Erkrankungen der Gallenwege und der Bauchspeicheldrüse zu diagnostizieren und zu behandeln.

Während des Verfahrens führt der Arzt ein Endoskop in den Mund des Patienten ein und schiebt es vorsichtig durch die Speiseröhre und den Magen in den Zwölffingerdarm. Von dort aus kann der Arzt ein kleines Werkzeug in den Kanal führen, der Galle von der Leber in den Dünndarm transportiert.

Der Arzt kann dann eine kleine Schlinge oder einen Ballon durch das Werkzeug führen und den Gallenstein greifen oder zerkleinern, so dass er durch den Kanal entfernt werden kann. In einigen Fällen kann auch ein kleiner Schnitt in den Kanal gemacht werden, um den Stein zu entfernen.

Es gibt Risiken bei der ERCP, einschließlich Blutungen, Infektionen und Schäden an den Gallenwegen und der Bauchspeicheldrüse. Daher wird das Verfahren in der Regel nur bei Patienten mit schweren Symptomen oder Komplikationen durchgeführt und von erfahrenen Gastroenterologen durchgeführt.

Gallensteine entfernen: Gallensteine OP

Im Gespräch mit Prof. Dr. Albert Tuchmann, Primarius der Chirurgischen Abteilung des SMZ Floridsdorf der Stadt Wien und Vorstandsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Chirurgie (ÖGC), klärten wir die Möglichkeiten der Behandlung und die Funktionsweisen der Therapieformen ab.

Kann man hinsichtlich des Gallensteinleidens vorsorgen?

Prof. Dr.Tuchmann: Grundsätzlich ist jedem Menschen eine gesunde Ernährung anzuraten. Andererseits weiß man, dass weder “schlecht Essen” noch Übergewicht oder Fettsucht zwangsläufig zum Gallensteinleiden führen. Als Ursache des Gallensteinleidens wird vielfach eine Mobilitätsstörung (Beweglichkeitsstörung) der Gallenblase angesehen. Ein diesbezügliches Eingreifen der Medizin zur Verhinderung der Steinentstehung ist bis dato nicht bekannt. Gallensteine treten genauso bei jungen und/oder sportlichen Menschen auf. Eine generelle Prophylaxe ist nicht möglich.

Kann man Gallensteine feststellen, bevor sie noch Beschwerden machen? Was ist dann zu tun? 


Prof. Dr.Tuchmann: Eine einfache schmerzlose Ultraschalluntersuchung, die jedes Röntgeninstitut macht, kann Aufschluss geben, ob ein Mensch Gallensteine hat oder nicht. Die Treffsicherheit der Ultraschalluntersuchung liegt bei 95%. Ein Gallensteinleiden ohne Beschwerden (asymptomatisches Gallensteinleiden) kann nach den Regeln der Schulmedizin nur beobachtet werden.

Lediglich beim Diabetiker ist eine prophylaktische Operation angezeigt wegen der größeren Neigung zur Gallenblasenentzündung. Bei allen anderen Patienten entscheidet das Gespräch Patient-ChirurgIn, ob nicht doch prophylaktisch operiert werden kann: Gerade Menschen, die viel reisen, stellen die Frage nach einer prophylaktischen Operation.

Das Risiko bei asymptomatischem Gallensteinleiden doch Beschwerden zu bekommen, liegt bei 3% pro Jahr. Das Risiko einer laparoskopischen Gallenblasenoperation (Cholecystektomie) beim nicht komplizierten Gallensteinleiden, d.h. bei “leicht durchführbarer” Operation liegt weit unter 1%. Das ist in jedem Fall individuell abzuwägen. Die Entscheidung wird im Gespräch mündiger Patient-kompetenter Arzt getroffen!

Soll nach einmaliger Gallenkolik bereits operiert werden?

Prof. Dr.Tuchmann: Es soll operiert werden, da man aus Statistiken weiß, dass sich die Beschwerden wiederholen und auch Komplikationen dazu kommen, wie Gallenblasentzündung, Ausdehnung des Gallensteinleidens auf den Gallengang (Choledocholithiasis), Gallengangsverschluss mit Gelbsucht (Ikterus), Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) und Gallenblasenkrebs, zwar nur zu 1%, aber nur bei Gallensteinträgern vorkommend.

Zusammenfassend ist die hohe Wahrscheinlichkeit der Komplikation eines einfachen Gallensteinleidens der Grund, warum der Chirurg/Chirurgin bereits nach einmaliger Kolik zur Operation rät.

Wie funktioniert die Operation?

Prof. Dr.Tuchmann: Die Operation erfolgt immer in Vollnarkose(Allgemeinanästhesie) und grundsätzlich laparoskopisch: Dazu muss über eine spezielle Sicherheitsnadel Gas in die Bauchhöhle eingebracht werden, damit sich die Bauchdecke von den Eingeweiden abhebt. Als nächster Schritt werden vier jeweils 5 bis 12 mm dicke Sonden in die Bauchhöhle eingebracht.

Durch eine Sonde, meist am Nabel, wird eine Optik eingeführt. Diese Optik ist mit einer Kamera verbunden, die somit eine Fernsehdirektübertragung aus der Bauchhöhle auf einen Bildschirm ermöglicht. Durch die anderen Hohlsonden werden Instrumente eingeführt, mit denen der Operateur an der Gallenblase (und genauso an anderen Organen) operieren kann. Durch die große Erfahrung an vielen chirurgischen Abteilungen in Österreich ist diese Operation sehr sicher.

Der Operateur sieht das Operationsfeld zwar nur zweidimensional (also kein plastisches Sehen), dafür aber in Farbe und in Vergrößerung.

In letzter Zeit wurden zahlreiche Möglichkeiten gefunden, die Operation noch weniger invasiv also noch weniger traumatisierend zu gestalten: Einerseits durch Reduktion der Zugänge (der eingeführten Sonden) von vier auf drei, weiters durch Reduktion der Sondendicke von 12 bzw. 5 mm auf 5 bzw. 3 oder 2 mm.

Andererseits wurde die SILS-Technik (Single Incision) in die laparoskopische Chirurgie eingeführt: Dabei wird nur ein operativer Zugang am Nabel gewählt, durch den sämtliche Instrumente zur Operation in die Bauchhöhle eingebracht werden. Auch die NOTES-Technik wird gelegentlich verwendet: Der operative Zugang wird durch den Magen oder durch die Scheide gewählt, um jegliche sichtbare Narbe am Bauch zu verhindern. In allen Operationstechniken gibt es in Österreich auch reichlich Erfahrung.

Zusammenfassend kann Ihnen nur der Chirurg/Chirurgin ihres Vertrauens Auskunft geben, welche minimal invasive Technik für den Patienten/Patientin am besten ist! Oberstes Gebot in der Chirurgie ist, nicht zu schaden (“Nil nocere”).

Nach laparoskopischer Gallenblasenoperation (Cholecystektomie) bleiben Patienten in der Regel 1-3 Tage im Spital. Der postoperative Verlauf ist schmerzarm bis schmerzlos. Nach weiteren 2-3 Tagen ist leichte berufliche Tätigkeit möglich. Sportliche Betätigung kann nach 8-10 Tagen begonnen werden.

Kann man ohne Gallenblase normal leben?

Prof. Dr.Tuchmann: Die Gallenblase dient zur Sammlung und Eindickung der Galle (=eine Flüssigkeit, die von der Leber produziert wird). Im Falle einer operativen Gallenblasenentfernung übernimmt der Gallengang die Funktion des Galletransportes in den Dünndarm, wo Galle zur Verdauung (von Fett) benötigt wird. Nach laparoskopischer Cholecystektomie ist ein vollkommen normales Leben möglich. Eine spezielle Diät ist daher nicht sinnvoll und wird auch nicht empfohlen.

Ernährung bei Gallensteinen

Wer zu Gallensteinen neigt, sollte unbedingt die Ernährung im Auge behalten. Mit der richtigen Kost lassen sich nämlich nicht nur Beschwerden (wie Gallenkoliken) bei vorhandenen Gallensteinen vermeiden, sondern auch der Bildung von (neuen) Gallensteinen vorbeugen. Bei der Ernährung ist dann auf wenig Fett, wenig scharfe Gewürze und wenig Grillprodukte zu achten. Neben fettreichen, gebratenen Speisen können auch Kohl, Hülsenfrüchte, hart gekochte Eier sowie Alkohol und Kaffee (Achtung, auch koffeinfreier) Gallenkoliken auslösen.

Nach der operativen Entfernung der Gallenblase (mit den Gallensteinen) müssen sich Patienten nicht zwangsläufig anders ernähren oder Diät halten: Gewohnte Speisen werden meist ebenso gut vertragen wie vor dem Eingriff.

= [denipo] & Red =

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Quellen:

¹ www.pathologie-online.de und www.endoskopie-online.at – Gallensteine
² S3 Leitlinie Prävention, Diagnostik und Behandlung von Gallensteinen – Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS)

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Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com (bzw. Adobe Stock)

Linktipps

– Gallenblase und Galle | Medizinlexikon
– Gallenblase | Körperatlas
– Die Leber – Aufbau, Funktion und Erkrankungen
– Nierensteine und Harnsteine
– Traubensilberkerze bei Gallenbeschwerden | Heilpflanzenlexikon
– Anästhesie | Medizinlexikon

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