Feigwarzen trüben die Freude auf die Sauna

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Feigwarzen: Mädchen in der Sauna

Eine heiße Sauna ist in der kalten und lichtarmen Jahreszeit genau das Richtige, um zu entspannen, sich aufzuwärmen und das Immunsystem zu stärken.


Doch nicht immer verlässt man die Sauna mit einem wohligen Gefühl. Vergisst man nämlich, auf wichtige Hygienemaßnahmen zu achten, kann der Winterspaß schnell zum Albtraum werden. Denn nicht nur Erkältungsviren treiben im Winter ihr Unwesen, auch humane Papillomaviren (HPV) tummeln sich gerne in der feucht-warmen Umgebung und können Feigwarzen verursachen.

Feigwarzen – Artikelübersicht:

Bei Feigwarzen (Condylomata acuminata) – auch unter dem Begriff Feuchtwarzen bzw. Genitalwarzen bekannt – handelt es sich um eine ansteckende Viruserkrankung. HP-Viren sind ansteckend und befinden sich auf Schleimhäuten im Genitalbereich. Neben Herpes und Chlamydien sind sie eine der häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen.

Humane Papillomaviren werden aber nicht nur durch Sexualkontakte übertragen, auch Saunabänke und Schwimmbäder, ja selbst Handtücher, kommen als Infektionsquellen in Betracht.

Humane Papillomaviren (HPV) – ungeliebte Saunagäste

Die Herbst- und Winterzeit ist die Zeit der entspannten Wellnesswochenenden in Thermalbädern oder in der Sauna. Zeit, um wieder mal so richtig Energie aufzutanken, zu entspannen und den kalten Temperaturen zu entkommen. Doch gerade in der Sauna lauern auch viele Gefahren für die Gesundheit.

Durch die gemeinsame Nutzung mit vielen anderen Menschen ist es notwendig, einige Hygienemaßnahmen zu beachten, da sonst Krankheitskeime und -viren, wie zum Beispiel humane Papillomaviren (HPV) rasch die Oberhand gewinnen können.

Einige HPV-Typen sind für die Entstehung von Feigwarzen verantwortlich, andere führen in seltenen Fällen zu bestimmten Krebsarten wie Gebärmutterhalskrebs oder Analkrebs.

Um eine Infektion zu vermeiden, achten Sie daher auf penible Hygienemaßnahmen, verwenden Sie nur Ihr eigenes Handtuch und setzen Sie sich niemals ungeschützt auf Saunabänke oder ähnlich stark frequentierte Sitzgelegenheiten.

Genitale Feigwarzen

Genitalwarzen sind eine ansteckende Krankheit und werden zu 90 % von den HPV-Typen 6 und 11 verursacht. Bei einer Infektion gelangen die humanen Papillomaviren (HPV) in die obere Hautschicht, wo sie sich – für das freie Auge unsichtbar – vermehren. Bereits kleinste Verletzungen der Haut reichen für eine Übertragung der Viren aus, immungeschwächte Personen sind besonders gefährdet.

“Die Ansteckung mit Feigwarzen erfolgt hauptsächlich, aber nicht ausschließlich über Sexualkontakte. Sie werden auch durch Körperkontakt, Schmierinfektion oder kontaminierte Gegenstände übertragen. Die Berührung von Gegenständen, die mit dem Virus in Kontakt gekommen sind, kann ebenfalls zu einer Infektion führen”, so Prof. Dr. med. Eggert Stockfleth, Leiter des Hauttumorcentrums Charité in Berlin.

Vor allem im Anal- und Genitalbereich entstehen in weiterer Folge Gewebswucherungen von unterschiedlicher Größe. Die Warzen treten zunächst in kleinen Knoten auf. In vielen Fällen sind sie stecknadelkopfgroß, können jedoch bis zu mehrere Zentimeter groß werden. Unbehandelt ist es möglich, dass sie sich im weiteren Verlauf zu größeren, blumenkohlartigen Ansammlungen auswachsen und Verengungen im Genitalbereich verursachen. Für Frauen kann die Infektion mit Condylomviren bedrohlich sein: HPV-Infektionen sind eine wichtige Ursache für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs.

Behandlung

Die Behandlung von Feigwarzen ist davon abhängig, wo sie sich befinden und wie ausgedehnt der Befall ist. Mittlerweile kann mit zahlreichen Behandlungsmethoden gegen die unliebsamen Gäste vorgegangen werden – darunter auch eine rezeptpflichtige Salbe aus Grünteeblätterextrakt, die die Feigwarzen schonend und direkt bekämpft. Wissenschaftliche Studien ergaben eine Abheilungsrate von über 60 % bei einer Rückfallquote von nur 6,5 % – sehr gute Wirkungswerte für eine deratige Creme.¹

Gegen die hier erwähnten HPV-Typen 6 und 11, ebenso wie gegen die Virustypen 16 und 18 wirkt auch eine Impfung mit dem 4-wertigen HPV-Impfstoff Gardasil. Beobachtungen zeigen bei Frauen einen fast 99 %-igen Schutz gegen diese Virustypen, womit auch ein fast sicherer Schutz gegen Gebärmutterhalskrebs gegeben ist. Dennoch lässt der HPV-Impfstoff noch einige Fragen offen, so ist zum Beispiel nach wie vor unklar, wie lange die Immunisierung anhält.

Weitere Behandlungsmethoden sind: Kryotherapie (Vereisung), Laserbehandlung, Einsatz von Säurelösungen wie etwa Trichloressigsäure, Podophyllin, Podophyllotoxin oder Condylox.

Wegen der hohen Ansteckungsgefahr bei Genitalwarzen ist es in jedem Fall notwendig, den Sexualpartner mitbehandeln zu lassen.

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Quelle:

¹ Topical Polyphenon E in the treatment of external genital and perianal warts (Stockfleth et al Br J Dermatol 2008 158: 1329-1338; Tatti S et al Br J Dermatol 2010 162(1): 176-184) PMID: 18363746

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Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com (bzw. Adobe Stock)

Linktipps

– HPV-Impfung – Impfplan des Obersten Sanitätsrates (OSR Österreich), S.13
– Richtig Saunabaden – Tipps & Tricks für einen entspanntes Schwitzbad
– Condylome, Feigwarzen, HPV-Viren: Ursache, Diagnose, Behandlung der Warzen
– Gebärmutter-Entfernung durch neues Verfahren vermeidbar
– www.feigwarzen.net – Informationen zu Feigwarzen

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