Postnatale Depression: Depression nach der Geburt

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Frau mit postnatale Depression: Depression nach der Geburt

Endlich ist Ihr langersehntes Baby da! Nun haben Sie es geschafft, die Geburt ist gut überstanden, der Vater strahlt vor Stolz, die Großeltern sind überglücklich – und Sie, sind Sie es auch?


In so vielen Büchern steht beschrieben, wie sich glückliche Mütter zu verhalten haben. Das ist in der Theorie so und nun in der Praxis sieht es für Sie ganz anders aus. Dass von Ihnen erwartete und vollkommene Mutterglück besteht nun nur aus Tränen, aus einer großen Angst und dieser absoluten Unsicherheit wie es weiter gehen soll. Sie wollen die perfekte Mutter sein und nun das.

Niemand um Sie herum, will wahrhaben, was in Ihnen vorgeht. Sie müssten doch soooo glücklich sein! Müssten…….. Warum muss sich das Glück auf Kommando einstellen? Es kann ganz schnell kommen, dieses Glücksgefühl, es muss aber nicht. Als undankbar werden Sie hingestellt und Sie wollen Ihr Baby gar nicht sehen, vom Stillen wollen Sie gar nichts wissen. Es ist Ihnen einfach alles zu viel!

Baby-Blues

Ein Begriff, der viel liebevoller und viel verständnisvoller klingt, als der alte Begriff der Heultage nach der Geburt eines Kindes.

Beim Baby-Blues sinkt die Stimmung der Mutter auf ein absolutes Minimum. Dies erfolgt innerhalb der ersten 10 Lebenstage ihres Kindes. Oftmals tritt er zwischen dem dritten und dem fünften Tag nach der Geburt auf. Wie kommt es zu diesem Stimmungstief?

Schuld daran und Auslöser sind die starken hormonellen Veränderungen, die mit der Geburt einsetzen und die nun völlig neue und andere Lebenssituation in der sich die Mutter wiederfindet. Wie ist der Baby-Blues zu erkennen? Sie als Mutterempfinden eine große Traurigkeit und weinen sehr oft. Sie sind empfindlich, gereizt und Ihre Stimmung schwankt sehr stark. Sie fühlen sich erschöpft und müde. Sie finden keine Ruhe und keinen Schlaf. Sie haben Angst vor dem was ist und was kommt. Sie haben Mühe sich zu konzentrieren.

Der Baby-Blues hält nicht unendlich lange an und Sie brauchen keine Medikamente. Zum größten Teil ist er zeitlich begrenzt und kommt auch öfter vor als frau denkt. Fast jede 3. Mutter ist davon betroffen. Was Sie nun brauchen, ist viel Geduld und Verständnis, Zuwendung und Streicheleinheiten, damit Sie Ihr seelisches Tief überwinden. Ihr Partner, Ihre Familie, eine gute Freundin sie alle können Ihnen helfen, indem sie Sie so annehmen, in dieser Zeit wie Sie sind.

Eine Mutter braucht für sich und das Kind

Der Baby-Blues ist eine Krise nach der Geburt. Ebenso wie die Postnatale Depression und die Postpartale Psychose.

Die Postnatale Depression (lat:post=nach; natus=Geburt) kann jederzeit nach der Geburt innerhalb des ersten Lebensjahres des Kindes entstehen. Wie stark sie auftritt ist unterschiedlich, sie kann von leichten bis zu einer schweren Depression variieren.Es wird vermutet, dass fast jede fünfte Mutter davon betroffen ist.

Postnatale Depression

Wie erkennen Sie solch eine postnatale Depression? Kennzeichen können hierfür sein:

  • Müdigkeit, Erschöpfung und Energiemangel
  • Traurigkeit und häufig Tränen
  • Schuldgefühle
  • inneres Leeregefühl
  • allgemeines Desinteresse und sexuelle Unlust
  • zwiespältige Gefühle zum Baby
  • Konzentrationsstörungen
  • Appetitlosigkeit
  • Schlafstörungen
  • Kopfschmerzen, Schwindel, Herzbeschwerden und andere
    psychosomatische Beschwerden
  • Ängste, starke Reizbarkeit, Panikanfälle, Zwangsgedanken
  • Suizidgedanken

In der Literatur werden heute mehre Faktoren als mögliche Ursachen und Auslöser der Krise nach der Geburt vermutet. Mehre Gründe stoßen dabei auf einander: z.B. die Veränderung des Hormonhaushaltes, ein traumatisches Geburtserlebnis (kein erwarteter Kaiserschnitt oder eine vaginale Operation) und dann die Erwartungshaltung ein glückliche Mutter zu sein, aber dem gesellschaftliche Bild einer Mutter nicht zu entsprechen.

Die Postpartale Psychose, (lat:post=nach; partus=Entbindung) oftmals auch als Wochenbettpsychose bekannt, ist die wohl schwerste Form der Krise nach der Geburt. Hier besteht sogar die Gefahr, dass die betroffene Mutter den Kontakt zur Realität verlieren kann.

Die postpartale Psychose beginnt zum größten Teil während der ersten zwei Wochen nach der Geburt, sie kann sich aber auch aus einer Depression heraus entwickeln.

Wenn die Mutter eine motorische Unruhe hat, sich selbst in einer starken Antriebssteigerung befindet, oder verworren wirkt bis hin zu Wahnvorstellungen hat, ist dies die manische Form der postpartalen Psychose. Die depressive Form ist gekennzeichnet von extremen Angstzuständen, von Antriebs- Bewegungs- und Teilnahmslosigkeit. Es kann sogar bis zu Halluzinationen und Antriebsarmut kommen.

Da jede Mutter unterschiedlich geprägt und ganz individuell ist, sind die Ursachen, die zur Krise nach der Geburt führen können, ebenfalls unterschiedlich.

Ein Beitrag von www.kidnet.de

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Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com (bzw. Adobe Stock)

Linktipps

– Depression | Krankheitslexikon
– Baby-Corner
– Depressive Erkrankungen – Leitlinie vorgestellt
– Selbsthilfegruppe Postnatale Depression
– Postnatale Depression (Definition)

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