Blutwurz (Tormentill) | Heilpflanzenlexikon

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Blutwurz; Potentilla erecta

Die Blutwurz, auch Tormentill genannt ist eine verästelte, ausdauernde Pflanze. Ihren Namen hat die Blutwurz daher, weil beim Anschneiden ihres Wurzelstocks eine roter Saft austritt. Dies sorgte auch dafür, dass sie bereits im Mittelalter gemäß der Signaturlehre (die Lehre von den Zeichen der Natur) als Mittel gegen Blutungen eingesetzt wurde.


Die Blutwurz wirkt tatsächlich adstringierend, austrocknend und entzündungshemmend, sodass sie auch heute noch zur Wundheilung genutzt wird. Weiters wird sie innerlich als Tee bei Durchfallerkrankungen eingesetzt, sowie äußerlich in Form von Salben oder Umschlägen bei Hautausschlägen.Verwendet wird von der Blutwurz ausschließlich der Wurzelstock, das Rhizom.

Kenndaten

  • Wissenschaftlicher Name: Potentilla erecta
  • Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
  • Wuchshöhe: bis zu 30 cm
  • Farbe der Blüten: gelb
  • Sammelzeit: März – April und September – Oktober
  • Vorkommen: Europa
  • Standorte:halbschattig bis sonnig, mäßig saure Böden
  • verwendete Pflanzenteile: Wurzelstock

Synonyme

Aufrechtes Fingerkraut, Bauchwehwurz, Birkwurz, Blutwurz, Christuskrone, Dilledapp, Durmentill, Fingerkraut, Heideckern, Mooreckel, Natternwurz, Natterwurz, Rotwurz, Ruhrwurz, Siebenfinger, Tormentill

Wirksame Inhaltsstoffe

ätherische Öle, der rote Farbstoff Tormentol, Flavonoide, Gerbstoffen (Tanninen, Gerbsäure), Gummi, Harz, Phenolkarbonsäure, Saponine, Tormentillin

Heilwirkung und Anwendungsgebiete

  • Abwehrschwäche,
  • adstringierend
  • Afterjucken
  • antibakteriell(leichte)
  • Appetitlosigkeit
  • Blutarmut
  • blutstillend
  • Blutzucker senkend
  • Diabetes
  • Durchfall
  • entgiftend
  • Entzündungen im Mund- und Rachenraum
  • Fieber
  • Frostbeulen
  • Gicht
  • Halsentzündungen
  • Hämorrhoiden
  • immunstimulierend
  • kramplösend
  • Krampfadern
  • Krebs (Mund- und Darmschleimhaut)
  • Magenbeschwerden
  • menstruationsfördernd
  • Mundschleimhautentzündung
  • Paratyphus
  • Quetschung
  • Rachenentzündung
  • Rheuma
  • Verbrennungen
  • Wunden
  • Zahnfleischentzündungen
  • Zahnschmerzen


Dosierung und Anwendung

Die Blutwurz kann man für die Herstellung von Tees oder Tinkturen nutzen, sowie für Umschläge.

Tee:
Hierfür übergießt man 1 TL Wurzel mit 150 ml kaltem Wasser, lässt dies einige Stunden ziehen und erhitzt es dann kurz. Danach seiht man es ab. Davon trinkt man täglich ein paar Schluck zwischen den Mahlzeiten.

Umschläge:
Ein Tuch mit Tee (Zubereitung wie oben beschrieben) tränken und auf die zu behandelnde Stelle legen.

Tinktur:

Hierfür übergießt man die Wurzeln mit Weingeist in einem verschließbaren Glas, sodass sie komplett bedeckt sind. Dies lässt man 6 Wochen ziehen. Danach seiht man es ab und füllt es in eine dunkle Flasche. Davon nimmt man täglich 10 50 Tropfen mit Wasser verdünnt oder unverdünnt.

Warnhinweise

Während der Schwangerschaft und der Stillzeit nur nach ärztlichem Rat anwenden.

Nicht über einen längeren Zeitraum anwenden – innerlich sollte die Behandlung nicht länger als 4 Tage andauern, äußerlich sollte die Anwendungsdauer 3 Wochen nicht überschreiten.

Die Blutwurz kann bei innerlicher Einnahme Magenbeschwerden auslösen.

Die Wirksamkeit anderer Medikamente kann bei gleichzeitiger Anwendung vermindert werden. Andere Medikamente sollten daher zumindest zwei Stunden vor oder nach der Einnahme von Blutwurzzubereitungen angewandt werden.

Wichtiger Hinweis: Allfällige in diesem Artikel angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.

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Linktipp:

– Die Apotheke im Garten
– Blutweidrich | Heilpflanzenlexikon
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