Beinwell | Heilpflanzenlexikon

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Beinwell, Arznei-Beinwell, Naturheilmittel

Der (echte) Beinwell hat seinen Namen, weil er den Beinen bzw. deren Knochen gut (engl. well) tut. Bereits im Altertum verwendete man den Beinwell zur Heilung von Knochenbrüchen. Früher setzte man ihn auch bei chronischen Entzündungen der Atemwege, zum Spülen bei Zahnschmerzen, gegen Magengeschwüre oder auch gegen Tuberkulose ein. Bereits Dioskurides erwähnte den Beinwell lobend. Hildegard von Bingen bezeichnete den Beinwell als eines der wertvollsten Kräuter.


Heute wird der Beinwell nur noch äußerlich angewandt, er ist vor allem in Sportsalben enthalten.

Der Beinwell ist mehrjährig und wächst bereits früh im Jahr sehr schnell. Nach wenigen Wochen wachsen aus den Blättern Stängel, die bereits Ende April violett oder weißlichgelb blühen.

Kenndaten

  • Wissenschaftlicher Name: Symphytum officinale
  • Familie: Raublattgewächse (Boraginaceae)
  • Wuchshöhe: bis zu 1 m
  • Farbe der Blüten: Violett oder weißlich Gelb
  • Sammelzeit: März – April, September – Oktober
  • Vorkommen: Europa und Asien
  • Standorte: sonnig bis halbschattig; feuchte, nährstoffreiche Böden, am liebsten Lehmböden
  • verwendete Pflanzenteile: Wurzeln, Blätter

Synonyme

Arznei-Beinwell, Beinheil, Beinwurz, Bienenkraut, Echter Beinwell, Comfrey, Eselohrwurz, Gemeiner Beinwell, Gemeine Wallwurz, Gewöhnlicher Beinwell, Gemeine Wallwurz, Glotwurzel, Grosse Wallwurz, Hasenbrot, Hasenlaub, Himmelsbrot, Honigblum, Komfrei, Kuchenkraut, Milchwurz, Milchwurzel, Schadheilwurzel, Schmalwurz, Schwarzwurz, Soldatenwurz, Soldatenwurzel, Speckwurz, Wallwurz, Wilder Comfrey, Wilder Komfrey, Wottel, Wundallheil, Wundschad, Zottel, Zuckerhaferl

Wirksame Inhaltsstoffe

Allantoin, Asparagin, Alkaloide, ätherisches Öl, Chlorophyll, Cholin, Gerbstoffe, Gummi, Flavonoide, Harz, Kieselsäure, Pyrrolizidinalkaloide, Rosmarinsäure, Schleimstoffe, Stärke, Stigmasterol, Triterpene, Vitamin B12

Heilwirkung und Anwendungsgebiete

Bereits früh erkannte man die schmerzstillende Wirkung des Beinwells bei Knochenverletzungen. Noch heute findet er in Form von Sportsalben primäre Anwendung.

Der Beinwell wirkt beruhigend, blutbildend, blutreinigend, blutstillend, entzündungshemmend, erweichend, konzentrationsfördernd, kühlend, lindernd, wundheilend und schmerzstillend und findet auf folgenden Gebieten Anwendung:

  • Abszesse
  • Arthritis
  • Arthrose
  • Asthma
  • blaue Flecken (Bluterguss)
  • Bronchitis
  • Durchfall
  • eiternde Wunden
  • Ekzeme
  • Furunkel
  • Gastritis
  • Gelenkschmerzen
  • Geschwulst
  • Geschwüre
  • Gichtknoten
  • Grippe
  • Hämorrhoiden
  • Hautrisse
  • Hautschäden
  • Hornhaut
  • Insektenbiss
  • Insektenstich
  • Ischias
  • Juckreiz
  • Knochenbruch
  • Knochenhautentzündung
  • Krampfadern
  • Lungenentzündung
  • Magenschleimhautentzündung
  • Muskelkater
  • Nasennebenhöhlenentzündung
  • Narbenschmerzen
  • Nierenerkrankung
  • offenes Bein
  • Prellungen
  • Phantomschmerzen
  • Quetschungen
  • Rheuma
  • Rippenfellentzündungen
  • schlecht heilende Wunden
  • Schleimbeutelentzündung
  • Schmerzen
  • Schnittwunden
  • Schuppenflechte (Psoriasis)
  • Schwellungen
  • Sehnenscheidenentzündung
  • Spinnenbiss
  • Venenentzündung
  • Verbrennungen
  • Verhärtung der Brustdrüsen
  • Verletzungen des Bewegungsapparates
  • Verrenkung
  • Verstauchung
  • Zerrungen


Dosierung und Anwendung

Der Beinwell dient zur äußerlichen Anwendung in Form von Umschlägen, Tinkturen, Pasten und Salben.

Tee für Umschläge:

100 g Wurzeln in 1 Liter Wasser kochen, nach 10 Minuten abseihen. Mit dem Tee ein Tuch tränken und mehrmals täglich auf die zu behandelnde Stelle legen.

Warnhinweise

Nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit verwenden. Bei verletzter Haut nur nach Rücksprache mit dem Arzt anwenden.

Von innerlicher Anwendung wird abgeraten, da die im Beinwell enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide leberschädigende und möglicherweise auch krebserregende Wirkung haben können.

Wichtiger Hinweis: Allfällige in diesem Artikel angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.

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