Bärlauch | Heilpflanzenlexikon

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Bärlauch | Heilpflanzenlexikon

Fotocredit: TheUjulala | pixabay.com

Der Bärlauch ist ein Verwandter des Knoblauchs. Er bevorzugt schattige Laubwälder und breitet sich an manchen Stellen großzügig aus. Diesen Plätzen verleiht er dann im Frühjahr den typischen Knoblauchgeruch.


Wie seine Familienmitglieder Knoblauch und Zwiebel steht auch der Bärlauch als Heilpflanze hoch im Kurs. Vorsicht ist beim Sammeln geboten, denn bevor die typischen weißen Doldenblüten des Bärlauchs austreiben, können die Blätter leicht mit Maiglöckchen und Herbstzeitlose verwechselt werden.

Seine frischen Blätter sind vor allem in der Küche sehr beliebt und finden Verwendung in Suppen, Salaten oder Pestos.

Doch auch als Heilpflanze ist der Bärlauch bereits seit dem Mittelalter bekannt. Früher glaubte man auch an seine Schutzwirkung gegen Unheil.

Seinen Namen bekam er vermutlich aufgrund der Annahme, dass sich die Bären nach dem Winterschlaf mit dem Bärlauch vollfraßen, um wieder zu „Bärenkräften“ zu kommen.

Kenndaten

  • Wissenschaftlicher Name: Allium ursinum
  • Familie: Lauchgewächse (Alliaceae)
  • Wuchshöhe: bis zu 50 cm
  • Sammelzeit: April – Mai
  • Vorkommen: Europa, Nordasien
  • Standorte: schattige Wälder, humusreicher Boden
  • verwendete Pflanzenteile: Blätter (bevorzugt vor der Blüte)

Synonyme

Bärenkraut, Bärenlauch, Hexenknofel, Hexenzwiebel, Hexenzwiefel, Judenzwiebel, Knoblauchrauke, Rams, Ramschel, Rämschelen, Ramsel, Ramsell, Ramsen, Ränsel, Teufelsknoblauch, Waldherre, Waldknoblauch, Waldlauch, Wilder Knoblauch, Wilder Knofel, Wilder Lauch, Wurmlauch, Zigeunerlauch, Zigeunerzwiebel

Wirksame Inhaltsstoffe

Allicin, ätherische Öle (Vinylsulfid, Lauchöl), Eisen, Flavonoide, Mineralsalze, Schleimstoffe, Vitamin C, Zucker

Heilwirkung und Anwendungsgebiete

Als Heilpflanze dient der Bärlauch unter anderem zur Förderung der Verdauung, zur Senkung von Blutdruck- und Cholesterinspiegel, sowie zur Vorbeugung von Arteriosklerose und anderer Zivilisationskrankheiten.

Bärlauch wirkt adstringierend, anregend, antibiotisch, appetitanregend,  blutreinigend, blutdrucksenkend, blutzuckersenkend, cholesterinsenkend, desinfizierend, durchblutungsfördernd, entschlackend, entzündungshemmend, harntreibend, pilztötend, schleimlösend, schweißtreibend, tonisierend und findet auf folgenden Gebieten Anwendung:

  • Appetitlosigkeit
  • Arteriosklerose
  • Asthma
  • Blähungen
  • Bluthochdruck
  • Bronchitis
  • Fieber
  • Frühjahrsmüdigkeit
  • Hautirritationen
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Rheuma
  • Verdauungsbeschwerden
  • Wurmbefall

Darüber hinaus reguliert Bärlauch den Fettstoffwechsel und fördert die Leber- und Gallenfunktion.

Dosierung und Anwendung

Zur Entschlackung drei Wochen täglich eine Handvoll frisch gehackte Blätter essen.

Bärlauchsaft gewinnt man am besten, indem man frisch gehackte Blätter in einem Tuch kräftig auswindet. Von dem gewonnenen Saft 10 – 20 Tropfen mehrmals täglich einnehmen.

Zur Herstellung einer Tinktur setzt man 3 g Bärlauch in 100 ml 70 %-igem Alkohol an. Zwei Wochen dicht verschlossen stehen lassen, gelegentlich schütteln. 10 ‑ 20 Tropfen verdünnt nach den Mahlzeiten einnehmen.

Für einen Umschlag gibt man zerdrückte Blätter in ein Tuch und legt dieses ein paar Minuten auf die betroffene Stelle.

Warnhinweise

Nebenwirkungen und Risiken sind nicht bekannt, lediglich beim Verzehr von zu großen Mengen kann es zu Reizungen des Magen-Darm-Traktes kommen.

Vorsicht beim Sammeln: Große Verwechslungsgefahr besteht mit den tödlich giftigen Maiglöckchen und Herbstzeitlosen. Zur Unterscheidung empfiehlt es sich, die Blätter zwischen den Fingern zu reiben, um den typischen Knoblauchgeruch freizusetzen. Da die Hände den Bärlauchgeruch beim Sammeln bis zu einem gewissen Grad annehmen können, ist dieser Test jedoch nicht absolut verlässlich.

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Wichtiger Hinweis: Allfällige in diesem Artikel angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.

Linktipps:

– Küchenkräuter: Bärlauch
– Bärlauch und seine giftigen Doppelgänger
– Rezept: Pasta mit Bärlauchpesto
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