Arnika | Heilpflanzenlexikon

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Arnika, Bergwurz, Naturheilkraut

Arnika ist als Heilkraut in vielerlei Hinsicht bemerkenswert. Seit jeher kennt man die Wirkung der Blüten, aber auch der Wurzeln des krautigen Gewächses. Schon Johann Wolfgang von Goethe behandelte seine zahlreichen Leiden mit dieser Heilpflanze.


Leider ist Arnika in freier Wildbahn mittlerweile eine selten zu findende Pflanze und steht daher unter Naturschutz. Die heute verwendete Art, Arnica montana, wurde jedoch kultiviert und damit ist zumindest die Arterhaltung gewährleistet.

Arnika wirkt nicht nur antibakteriell und entzündungshemmend, sondern ebenso schmerzstillend und krampflösend. Schon Hildegard von Bingen, aber auch Sebastian Kneipp kannten die Vorzüge der Pflanze mit den leuchtend gelben Blüten.

Kenndaten

  • Wissenschaftlicher Name: Arnica montana L.
  • Familie: Korbblütler (Asteraceae)
  • Unterfamilie: Asteroideae
  • Wuchshöhe: bis zu 60 cm
  • Farbe der Blüte: Gelb bis Orange, stark leuchtend
  • Sammelzeit: Juli – August
  • Vorkommen: In der freien Natur ist Arnika an geeigneten Standorten in nahezu ganz Europa zu finden, beispielsweise in den Alpen, Pyrenäen, aber auch in Skandinavien.
  • Standorte: Wiesen bis zu über 2000 m Seehöhe

Synonyme

Bergdotterblume, Bergwegebreit, Bergwohlverleih, Bergwurzelblumen, Bergwurz, Blutblume, Bluttrieb, Bruchkraut, Christwurz, Donnerblume, Engelblume, Engelsblume, Engelkraut, Färberblume, Fallkraut, Fallkrautblume, Fallwurz, Gamsblume, Gemsblume, Gemswurz, Johannisblume, Konnesblume, Kraftrose, Kraftwurz, Kraftwurzel, Leopardenwürger, Mägdeblum, Mitterwurz, Mönchskappe, Mutterwurz, Niesblum, Schmalzblume, Schreckblume, Stichkraut, Stichwurzel, Sankt Luzianskraut, Tabakblume, Verfangkraut, Wohlverleih, Wohlverleihblüten, Wolferley, Wolffelei, Wolfsblume, Wolfsbann, Wolfsdistel, Wundkraut

Wirksame Inhaltsstoffe

Ätherische Öle, Sesquiterpenlactone (Helenalin), Cumarin, Flavonoid

Heilwirkung und Anwendungsgebiete

Geht man nach den in der Geschichte der Kräuterheilkunde behaupteten Wirkungen, ist Arnika ein wahres Wundermittel. Tatsächlich bedeutend in der heutigen Zeit ist die äußere Anwendung in der Wundheilung und bei Gelenksbeschwerden. Hierfür werden Tinkturen, aber auch Salben hergestellt.

Die Anwendung von Arnikatinkturen mittels Umschlägen bewährt sich hervorragend bei Schwellungen und Schmerzen vielerlei Art. Besonders bewährt sich diese Heilmethode bei

  • Prellungen
  • Muskel- und Gelenkszerrungen
  • Blutergüssen
  • Gelenksentzündungen
  • Rheuma
  • Krampfadern
  • Venenentzündungen

Auch in der Homöopathie werden Arnika-Potenzen eingesetzt. Anwendungsgebiete sind in erster Linie Wundverletzungen und Zahnschmerzen.

Dosierung und Anwendung

Arnika wird am häufigsten in Form einer Tinktur angewandt. Hierfür setzt man in einem luftdicht verschlossenen Glas etwa 200 bis 250 g Arnikablüten mit einem Liter Alkohol an und lässt dies mehrere Wochen rasten. Für Umschläge wird die Tinktur zunächst stark verdünnt (ca. 1 EL auf ¼ Liter Wasser). Mit dieser Flüssigkeit wird ein Baumwolltuch getränkt und dieses für eine halbe Stunde auf die zu behandelnde Stelle aufgelegt.

Die Tinktur kann auch zur Anfertigung einer Salbe verwendet werden, wobei diese maximal 25 % Arnikatinktur enthalten sollte.

Alternativ zur Tinktur kann ein wässriger Auszug angefertigt werden. Dafür nimmt man 10 g Arnikablüten, übergießt diese mit einem halben Liter kochenden Wasser und lässt dies abkühlen. Diese Zubereitung kann direkt und unverdünnt für Umschläge verwendet werden.

Von jeglicher innerer Anwendung, beispielsweise als Tee, muss abgeraten werden.

Warnhinweise

Die Anwendung von Arnika ruft bei vielen Menschen allergische Reaktionen hervor. Da Arnika in konzentriertem Zustand sehr aggressiv wirken kann, sollten Verdünnungsanweisungen unbedingt eingehalten werden. Auch kommt es bei längerer Einwirkung von Arnikaumschlägen immer wieder zu Ausschlägen.

Bei innerer Einwirkung, von der ohne ärztliche Anweisung in jedem Falle abzuraten ist, kann es zu verschiedenen Reaktionen wie Übelkeit, Herzklopfen oder Schwindel kommen.

Wichtiger Hinweis: Allfällige in diesem Artikel angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.

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Linktipp:

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