Anis | Heilpflanzenlexikon

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Anis, Brotsamen, Naturheilkraut, copyright Thomas Schellenberger

Der Anis ist als Gewürz- und Heilpflanze vermutlich schon 1500 v. Chr. von den Ägyptern verwendet worden. Er galt dereinst in vielen ländlichen Gebieten als Aphrodisiakum. Auch glaubte man, Anis helfe Tauben bei der Eingewöhnung, weshalb Bauern ihren Taubenschlag mit Anisöl bestrichen.


Der Anis ist im südöstlichen Mittelmeerraum beheimatet, er wächst zwar auch in Mitteleuropa, zur vollen Entfaltung benötigt er jedoch zur Blütezeit viel Sonne.

Der Anis ist eine einjährige Pflanze, er erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 60 cm. Er blüht im Juli und August mit weißen Dolden. Aus den Blüten entstehen die Früchte (= Anis-Samen).

Der Anis wird nicht nur als Heilpflanze, sondern auch als Küchengewürz genutzt. Durch seinen süßlich-herben Geschmack wird er vor allem in Brot und anderen Backwaren, z. B. in Weihnachtsgebäck, eingesetzt. Darüber hinaus wird der Anis als Gewürz für Liköre und Schnäpse verwendet.

Kenndaten

  • Wissenschaftlicher Name: Pimpinella anisum
  • Familie: Doldengewächse (Apiaceae = Umbelliferae)
  • Wuchshöhe: bis zu 50 cm
  • Farbe der Blüten: Weiß
  • Erntezeit: August/September
  • Vorkommen: ursprünglich aus Asien und den östlichen Mittelmeerländern, heute findet der Anbau in Südeuropa, Asien, sowie in Mittel- und Südamerika statt
  • Standorte: reiche Böden, viel Licht
  • verwendete Pflanzenteile: Früchte (= Anis-Samen)

Synonyme

Deutsche Synonyme:
Anais, Anis-Bibernelle, Änes, Änis, Arnis, Brotsamen, Enes, Enis, Jenes, Runder Fenchel, Römischer Fenchel, Süßer Fenchel, Süßer Kümmel, Taubenanis

Lateinische Synonyme:
Anisum vulgare, Anisum officinarum, Apium anisum, Carum anisum, Pimpinella anisum cultum, Selinum anisum, Sison anisum, Tragium anisum

Wirksame Inhaltsstoffe

ätherische Öle (Chamazulen), Bestandteile von ätherischen Ölen (Anethol, Carvon, Isoanethol, Myristicin, Salicylate, Thymol, Xanthotoxin), Anissäure, Acetaldehyd, Acetylcholin, Azulen, Bor, Cumarine (Bergapten, Umbelliferon), Eiweiß, Eugenol, Flavonoide, Kampfer, Kaffeesäure, Vitamin C, Zucker

Heilwirkung und Anwendungsgebiete

Als Heilpflanze wird der Anis aufgrund seiner schleimlösenden Wirkung vor allem als Hustenmittel eingesetzt. Darüber hinaus hilft er gegen Krämpfe und Blähungen und wirkt antibakteriell.

Auf folgenden Gebieten findet der Anis Anwendung:

  • Appetitlosigkeit
  • Asthma
  • Blähungen
  • Bronchitis
  • Epilepsie (unterstützend)
  • Gallenbeschwerden
  • Halsinfektionen
  • Husten
  • Insektenstiche
  • Kopfschmerzen
  • Magenkrämpfe
  • Milchbildung
  • Schlaflosigkeit
  • Verdauungsschwäche
  • Weißfluss

Anis wirkt auch entspannend, harntreibend, krampflösend, schleimlösend und tonisierend.

Dosierung und Anwendung

Der Anis wird innerlich als Tee oder Öl angewendet. Für einen Tee überbrüht man 1 TL Anis-Samen mit 1 Tasse kochendem Wasser und lässt dies 10 Minuten ziehen. Bei Magenbeschwerden täglich 1 Tasse, zur schleimlösenden Wirkung morgens und abends je 1 Tasse langsam trinken.

Bei Blähungen werden 1 – 5 Tropfen Anisöl mit Tee verdünnt eingenommen.

Warnhinweise

  • Anis kann gelegentlich allergische Reaktionen auslösen.
  • nicht in größeren Mengen und über einen längeren Zeitraum einnehmen
  • Anisöl nicht unverdünnt einnehmen
  • nicht äußerlich anwenden
  • Anisöl kann in Verbindung mit Sonnenlicht Hautkrankheiten auslösen.
  • beim Sammeln Verwechslungsgefahr mit giftigen Doldengewächsen (z. B. dem Schierling)

Wichtiger Hinweis: Allfällige in diesem Artikel angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.

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